Neues von Desertec- Roland Berger steigt ein – Generationenvertrag unterzeichnet
„Totgesagte leben länger“, titelte das manager-magazin. Und: „Die Wüstenstrominitiative Desertec gibt nicht auf. Sie setzt nun vor allem auf reiche Ölförderländer und Vorzeigprojekte in Nordafrika. Die Vision bleibt am Leben“, überschreibt Thomas Magenheim-Hörmann seinen Artikel im Oberbayrischen Volksblatt. Anlass war die Unterzeichnung eines so genannten Generationenvertrags zwischen Unternehmensberater Roland Berger mit Jugendlichen aus aller Welt, darunter der Gründer von Plant-for-the-Planet.
Berger, neuer Kuratoriumsvorsitzender der Desertec-Stiftung, verspricht darin, dass er sich gemeinsam mit seinen Netzwerken für die Verwirklichung der Desertec-Vision einsetzen werde. Wüstenstrom wird lokal zur Produktion von Nahrung, Trinkwasser und als Grundlage für enkeltauglichen Wohlstand dringend gebraucht. „Es gibt immer Gründe, Dinge nicht zu tun, aber mindestens einen gewichtigen Grund, Dinge zu tun: Die Verantwortung für unsere Erde, für den sauberen Wohlstand aller Menschen, für unsere Kinder und Enkel.“ so Roland Berger und weiter: „Aufstrebende Regionen brauchen dringend saubere und zuverlässige Energie als Grundlage für Wohlstand, Nahrungs- und Trinkwasserproduktion. Gleichzeitig können wir mit Stromimporten aus Wüstenregionen die Energiewende der reichen Welt beschleunigen. Diese Entwicklung müssen wir befördern. Es geht hier nicht um Deutschland oder Europa, wir haben die Verantwortung für den gesamten Planeten. Wir dürfen den Kindern die Zukunft nicht mit Technologie von gestern verbauen“.
Täglich 4 GW saubere Kraftwerke ans Netz!
Im Gegenzug zu Bergers Verpflichtung sagen ihm die aus allen Teilen der Welt kommenden Jugendlichen zu, sich für die Verbreitung der Idee in ihren Heimatländern einzusetzen. Felix Finkbeiner (17), Gründer der weltweiten Schülerinitiative Plant-for-the-Planet: „Heute schon halten 30.000 Kinder Vorträge zum Bäumepflanzen. Die werden sich jetzt auch für Wüstenstrom stark machen. Wir haben bereits einen funktionierenden Fusionsreaktor, der zuverlässig arbeitet und in sicherem Abstand zu uns ist – die Sonne. Sie stellt bekanntlich keine Rechnung und wenn die auf die Gesellschaft abgewälzten Kosten berücksichtigt werden, ist Erneuerbare Energie mit Abstand die günstigste Lösung. Um unser Überleben und allen Menschen im Jahr 2050 sauberen Wohlstand zu ermöglichen, müssen aber täglich 4 GW saubere Kraftwerke ans Netz.“
Jonathan Walters, ehemaliger Weltbank-Direktor für die MENA-Region und neu im Desertec-Aufsichtsrat: „Das Zeitalter für Wüstenstrom ist gekommen: Marokko baut gerade das größte Solarkraftwerk der Welt, die Vereinigten Arabischen Emirate produzieren Solarenergie zu 5 €-Ct pro Kilowattstunde – dem weltweit niedrigsten Preis – Tunesien plant ein Solarkraftwerk mit 2000 MW Leistung. Was könnte für Europa auf lange Sicht besser sein, als Sonnenenergie von der anderen Seite des Mittelmeers, die dort gleichzeitig Jobs schafft und somit die arabischen Demokratien stärkt? 90% der Menschen könnten mit sauberem Wüstenstrom versorgt werden. Die Welt muss Wege finden, ihre Wüstenenergie zu nutzen, statt sie zu blockieren. Das ist es, worum es bei Desertec geht, und deshalb mache ich mit.“