EIN HEKTAR: Installation am Gleisdreieck endete
Genussvoll essen und Lebensmittel vor dem Verderben retten: Bei einem „No-Waste-Picknick“ am Pfingstmontag, 25. Mai, war im Park am Gleisdreieck im Herzen Berlins beides möglich. Die Aktion bildete den Abschluss der Installation „EIN HEKTAR“, die vom 26.04. bis 25.05. im Park am Gleisdreieck im Herzen Berlins zu erleben war. Sie wurde im Rahmen der 3. Global Soil Week des IASS Potsdam (Solarify berichtete) eröffnet. Die Installation zeigt anschaulich auf einer Fläche von 10.000 m2 (ein Hektar) die Dimension des Bodenverlustes und Lösungsansätze.
Verschwendete Lebensmittel weltweit drittgrößter Produzent von Treibhausgasen
Einer davon ist ein sorgsamerer Umgang mit Ressourcen: Derzeit landen rund 25 Prozent aller Nahrungsmittel in Deutschland im Abfall. Die CO2-Bilanz von nicht konsumierten Nahrungsmitteln wird auf etwa 3,3 Gigatonnen geschätzt. Damit sind verschwendete Lebensmittel nach den USA und China weltweit der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen.
Für das abfallfreie Picknick sollten die Teilnehmer Nahrungsmittel, die sie sonst vielleicht entsorgt hätten, im Ausstellungscontainer abgeben. Am 25. Mai von 13 bis 16 Uhr waren Interessierte eingeladen, an der Zubereitung der Lebensmittel unter der Leitung der Berliner Kochaktivistin Ciska Jansen teilzunehmen. Im Anschluss daran fand dann das No-Waste-Picknick statt. Jedermann war eingeladen, die frisch zubereiteten Gerichte zu genießen. Decken, Teller, Becher und Besteck sollten mitgebracht werden.
An den letzten Tagen der Installation werden zudem weitere Performances und Workshops geboten. So konnten Interessierte am 25.05.2015 lernen, einen Solar-Kocher selber zu bauen. Am selben Tag zeigte die Künstlerin Tamara Rettenmund eine Langzeit-Performance mit dem Titel „12 Stunden – 1000 Körper“, die sich mit der Frage auseinandersetzte, wie viele Schlafplätze der Hektar zu bieten hätte. Jede Position wird mit Kreide markiert und mit der Kamera dokumentiert. Die Performance warf damit grundsätzliche Fragen zum Recht auf Obdach auf. Weitere Angebote wie ein „Forscherlabor Erde für Kinder“ und Aktionsmalen mit Erdpigmenten zum Mitmachen gehörten auch zum Programm der Freiluftausstellung.
„EIN HEKTAR“ wird durch die Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert und gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), und dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) organisiert. Die Fläche im Park auf dem Gleisdreieck wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zur Verfügung gestellt Die Installation „Ein Hektar“ bildete auch den Auftakt der Kampagne „Boden. Grund zum Leben“, die von BMZ, der GIZ und einem breiten Partner-Netzwerk getragen wurde. Sie fand im Rahmen der vom IASS Potsdam und Partnern organisierten Global Soil Week 2015 statt.
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