„World Energy Trilemma 2015 Report – Vorrangige Maßnahmen zum Klimawandel und wie man das Trilemma ausbalanzieren könnte“ – NZZ: Energie- und klimapolitisches Wunschdenken
Als Handreichung für politische Entscheidungsträger, mit welcher Politik sie Klima- und Entwicklungsziele in internationalen und nationalen Foren in Einklang bringen können, hat Weltenergierat in Partnerschaft mit der globalen Unternehmensberatung Oliver Wyman den Bericht veröffentlicht World Energy Trilemma Report: Vorrangige Maßnahmen zum Klimawandel und wie man das Trilemma ausbalanzieren könnte.
Workshops in allen Regionen des Rates und Interviews mit Energieführungskräften aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor hätten zu einer übergreifenden Botschaft geführt: Der Energiesektor ist bereit für ein ehrgeiziges Klimaschutzabkommen und fordert einen internationalen Rahmen mit einem einzigen messbaren Ziel für Treibhausgasemissionen, das fairen Wettbewerb ermöglicht und einen klaren Weg in Richtung kohlenstoffarmer Energiesysteme aufzeigt.
Regionale und nationale Unterschiede und Prioritäten erfordern unterschiedliche Lösungen, aber alle sind sich darin einig, dass der Grad der Unsicherheit auf Grund des anhaltenden Fehlens eines internationalen Klimarahmens nicht mehr akzeptabel ist. Der Energiesektor weist auf fünf vorrangige Bereiche hin, um die Umsetzung eines wirksamen Rahmens zu unterstützen und zu gewährleisten, damit Klima- und Entwicklungsziele erreicht werden können.
Trilemma: Energiesicherheit, Energiekosten und ökologische Nachhaltigkeit
Der Bericht 2015 baut auf dem zuvor entwickelten Dialog zwischen führenden Energiefachleuten auf, was getan werden muss, um das Energie-Trilemma erfolgreich zu überwinden – die dreifache Herausforderung zu meistern und Lösungen zu finden , die gleichzeitig die drei wichtigsten Aspekte berücksichtigen: Energiesicherheit für Wirtschaftswachstum, Energiekosten für die soziale Sicherheit und ökologische Nachhaltigkeit.
Weltenergierat plädiert für einheitlichen CO2-Preis – „Leider ist das nicht realistisch.“
Giorgio V. Müller nennt es in der Neuen Zürcher Zeitung „energie- und klimapolitisches Wunschdenken, wenn der Weltenergierat für einen einheitlichen CO2-Preis“ plädiere. Leider sei das nicht realistisch. Laut der jüngsten Erhebung des Weltenergierats (WEC) unter 2500 Führungskräften aus dem privaten und staatlichen Energiesektor sei die Hoffnung auf einen Durchbruch beim Weltklimagipfel in Paris Ende dieses Jahres groß. Ein möglichst einheitlicher und verbindlicher CO2-Preis sei aber entscheidend, um Handelsverzerrungen und Standortnachteilen zu vermeiden. EE-Quoten oder Effizienzziele würden das Ziel eines umweltverträglicheren Energiesystems nur behindern, so der WEC.
Zwar wäre ein „globaler, möglichst hoher CO2-Preis, um den Wechsel auf Energieformen zu beschleunigen, die weniger schädliche Klimagase ausstoßen“, wäre laut Müller „zweifellos zu begrüßen“. Denn damit würde es dem Markt und dem technologischen Fortschritt überlassen, auf welche Energiearten sich das künftige Energiesystem stützen werde. Doch diese Forderung bleibe „Wunschdenken angesichts der sehr unterschiedlichen Energiestrategien in den einzelnen Ländern. So lange einige Länder Erneuerbare Energien mit Milliarden subventionieren und gleichzeitig andere ihre fossilen Energien mit noch mehr Geld künstlich tief halten, gibt es keinen einheitlichen [[CO2]]-Preis“.
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