Mehrere Hunderttausend Menschenleben pro Jahr – Erster internationaler „Kohleatlas“ erschienen
Die Verbrennung von Braun- und Steinkohle hat verheerende Folgen für Mensch und Natur. Die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke fordert weltweit jährlich mehrere hunderttausend Menschenleben. Allein in Deutschland verursacht die Abgasbelastung durch Kohlekraftwerke jährlich Gesundheitskosten von etwa vier Milliarden Euro. Mit einem jährlichen Ausstoß von weltweit rund 15 Mrd. t CO2 trägt keine andere Energiequelle so stark zur Erderwärmung bei wie die Kohle. Daten und Fakten aus dem neuen „Kohleatlas“ von Böll-Stiftung und BUND.
Die bekannten globalen Braun- und Steinkohlereserven betragen rund 1000 Mrd. t. Soll der Klimawandel einigermaßen beherrschbar bleiben, darf davon nur noch ein Bruchteil verbrannt werden. Diese und andere wichtige Daten und Fakten zur Kohleförderung stehen im Kohleatlas, der am 02.06.2015 veröffentlicht wurde.
400 Mrd. Subventionen für dreckigen Strom – Erneuerbare nur 75
Deutschland ist Weltmeister! In der Braunkohle-Förderung. Aber nicht nur die, auch die Steinkohle hinterlässt Spuren. Ein Viertel der deutschen Treibhausgase stoßen die 30 größten Kohlekraftwerke aus. Doch mit seinem Kohlehunger steht Deutschland weder in Europa noch in der Welt allein da. Obwohl diese Projekte keine Zukunft haben, fördern die Industrie-Staaten Suche nach und Verstromung von fossilen Rohstoffen jährlich mit 400 Milliarden Euro – die Erneuerbaren dagegen nur mit 75 (laut IEA).
Hinzu kommen die teilweise dramatischen Schäden am Klima, an der Umwelt und am Menschen. Von all dem berichtet der Kohleatlas. Er erscheint zu einer Zeit, in der gerade in Deutschland eine intensive Diskussion um die Zukunft des Energiesektors in Gange ist. Tatsächlich geht es um den kontinuierlichen Ausstieg aus der Kohleverstromung. Der Kohleatlas zeigt in verständlichen Texten mit anschaulichen Grafiken: Das ist ist technisch möglich und nötig.
Im Kohleatlas geht es um Fragen wie: Woher kommt die Kohle, warum ist sie klimaschädlich, wo liegen ihre größten Reserven, wo wird am meisten gefördert, was ist dran an der Rede von der „billigen Kohle“ und wer profitiert am meisten von diesem Brennstoff? Der Atlas erläutert in Text und Bild, wie die Kohleindustrie in Deutschland, der EU und weltweit finanziert und subventioniert wird und welche Alternativen es gibt.
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