Internationale Studie: Abgase erzeugen starke biologische Effekte in menschlichen Lungenzellen
Es ist bekannt, dass Partikel-Emissionen aus Verbrennungsprozessen zu vermehrten Erkrankungen der Lunge und des Herzkreislaufsystems führen können. Insbesondere Bewohner von Küstenregionen sind durch Emissionen aus Schiffsmotoren belastet. Allerdings sind die Kenntnisse darüber, auf welche Weise derartige Emissionspartikel den Zellstoffwechsel von menschlichen Lungenzellen beeinflussen und welche chemischen sowie physikalischen Partikeleigenschaften für bestimmte zelluläre Reaktionen verantwortlich sind, noch gering. Wissenschaftler aus acht Instituten legten dazu am 03.06.2015 eine internationale Studie vor.
An der Universität Rostock und dem Helmholtz Zentrum München wurde im Rahmen einer Studie des internationalen Konsortiums Helmholtz Virtual Institute of Complex Molecular Systems in Environmental Health – Aerosol and Health (HICE) die Wirkung von Aerosolpartikeln aus den Abgasen eines Schiffsdieselmotors auf menschliche Lungenzellen untersucht.
Dazu betrieben Wissenschaftler der Universität Rostock, des Helmholtz Zentrums München, des Karlsruher Instituts für Technologie, der Technischen Universität München, des Max Delbrück Zentrums für Molekulare Medizin, der Universität Luxemburg, der Universität Cardiff und der Universität Ostfinnland im Rahmen einer Messkampagne einen Schiffsdiesel.
Als Kraftstoffe kamen Schweröl oder normales Diesel zum Einsatz. In einem mobilen biologischen Laboratorium wurden die dabei entstandenen Abgase in verdünnter Form direkt über Lungenzellen geleitet. Dabei wurde ein neues Verfahren angewandt, das die Zellen unter realistischen Bedingungen mit den Abgasen in Kontakt bringt.
Folgt: Schweröl toxisch