Wer sind die Käufer von E-Autos?

Rein batterieelektrische Fahrzeuge dominieren derzeit den Markt

Mit einem Anteil von 87 Prozent machen die rein batterieelektrisch betriebenen Fahrzeuge den Großteil der Nutzer von Elektrofahrzeugen in Deutschland aus. Die verbleibenden 13 Prozent der Fahrzeuge sind sogenannte Plug-In Hybride. Die Mehrheit der Fahrzeuge ist weniger als zwei Jahre alt.

Wie werden E-Fahrzeuge genutzt? Gemeinsamkeiten und Unterschiede

In der Nutzung der E-Fahrzeuge können die DLR-Forscher kaum Unterschiede zur Nutzung herkömmlicher Pkw ausmachen: Im privaten Alltag werden E-Fahrzeuge wie konventionelle Pkws genutzt. 43 Kilometer legen rein batteriebetriebene Fahrzeuge an einem Werktag im Durchschnitt zurück. Plug-In-Hybride legen im Durschnitt 42 Kilometer zurück, davon 30 Kilometer elektrisch.

Im Vergleich zu konventionellen Neuwagen ist die jährliche Fahrleistung der E-Fahrzeuge jedoch geringer. Die privaten Nutzer von rein batteriebetriebenen E-Autos absolvieren mit ihren Neuwagen jährlich 10.300 Kilometer, Nutzer von Plug-In-Hybriden 13.600 Kilometer. Dass dies unter der Jahreskilometerzahl eines herkömmlichen Pkws liegt (15.400 Kilometer), erklärt sich durch Einschränkungen der E-Autos im Langstreckenbetrieb. Mehr als die Hälfte der privaten Nutzer geben an, dass sie aufgrund der eingeschränkten elektrischen Reichweite keine Wochenend- und Urlaubsfahrten mit dem E-Auto unternehmen. Fast drei von vier Befragten (72 Prozent) nutzen für Ausflüge und längere Strecken noch einen zusätzlichen, „normalen“ Pkw.

Auch gewerbliche Nutzer berichten über Einschränkungen in der Reichweite. Fast jeder fünfte Unternehmer (21 Prozent) gibt an, dass die E-Fahrzeuge nur begrenzt zum Transport von Waren und Gütern nutzbar seien – Grund hierfür sind geringere Zulademöglichkeiten. Die Mehrheit der Nutzer äußert sich dennoch äußerst zufrieden mit dem erworbenen Elektrofahrzeug. Die DLR-Forscher nehmen an, dass sich die Nutzer vor dem Erwerb ausführlich mit den Einsatzmöglichkeiten und Einschränkungen eines E-Fahrzeuges auseinandergesetzt haben. Ob die Elektrofahrzeuge den Mobilitätsansprüchen des Unternehmens gerecht werden, konnten die Unternehmer also im Vorfeld in Erfahrung bringen. Die große Mehrheit der gewerblichen Nutzer wäre allerdings bereit gewesen, einen Mehrpreis für eine größere Reichweite zu bezahlen.

Laden braucht Zeit

Die meisten privaten Nutzer laden (wenn möglich) ihr Elektrofahrzeug täglich am Wohnort. Etwa ein Drittel (36 Prozent) der Befragten nutzt zusätzliche Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz. Gewerbliche Nutzer laden ihr Auto fast täglich auf dem eigenen Betriebsgelände. Zusätzlich werden 29 Prozent der gewerblich zugelassenen Fahrzeuge am Ende des Tages auf dem Privatgrundstück des Fahrers abgestellt und geladen. Die hohe Bedeutung der Lademöglichkeiten zu Hause, am Arbeitsplatz oder auf dem Betriebsgelände erklärt sich durch die langen Standzeiten an diesen Orten.

Schnelleres Laden

Ein weiteres interessantes Ergebnis der Studie: weder private noch gewerbliche Nutzer messen Lademöglichkeiten im öffentlichen Straßenraum viel Bedeutung zu. Lediglich jeder fünfte Befragte gab an, mindestens einmal wöchentlich eine öffentliche Ladesäule zu nutzen. Vorherrschend ist allerdings der Wunsch nach Schnellladepunkten im (halb-)öffentlichen Raum. Die deutliche Mehrheit bewertet diese Möglichkeiten als absolut notwendig. Dabei wird erwartet, dass die technischen Voraussetzungen für eine Schnellladung, in jedem Elektroauto serienmäßig vorhanden sind. Nur 17 Prozent der privaten Nutzer und 20 Prozent der gewerblichen Nutzer wären bereit, für diese Funktion bis zu 1.000 Euro zusätzlich beim Kauf eines E-Fahrzeugs zu bezahlen.

Hohe Zufriedenheit

Die befragten Nutzer zeigen insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit ihren Neuwagen. 84 Prozent der privaten Halter würden die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs weiterempfehlen. Die Mehrheit der gewerblichen Elektrofahrzeughalter plant sogar die Anschaffung weiterer Elektrofahrzeuge. Damit bilden die Befragten (die sogenannten „Early Adopter“) einen soliden Ausgangspunkt zur weiteren Verbreitung von Elektrofahrzeugen.

Solarify wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass der gesamte Hype um Elektroautos sinnlos bleibt (weil ohne Auswirkung auf den CO2-Ausstoß), solange der Strom noch zu großen Teilen oder gar vollständig aus Kohlekraftwerken stammt. Nichts ist damit gewonnen – außer vielleicht eine gewisse Abgassenkung in den Städten. Erst wenn wirklich nachhaltiger Strom ins Auto fließt, kommt die E-Mobilität auf einen „grünen Zweig“.

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