Internationaler Bürgerdialog
Das Bundesumweltministerium lud 100 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger dazu ein, in einem Bürgerdialog ihre Meinung zum internationalen Klimaschutz in die Debatte einzuspeisen. Parallel zur deutschen Veranstaltung am 06.06.2015 in Berlin fanden weitere Klimadialoge in allen Teilen der Welt statt.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Im Dezember wollen wir in Paris ein neues globales Klimaschutzabkommen beschließen. Verhandeln werden dort die Vertreterinnen und Vertreter von Regierungen. Wir wollen aber, dass auch die Bürgerinnen und Bürger sich mit ihren Stimmen einbringen können. Klimaschutz ist schließlich eine Aufgabe, zu der jeder einzelne etwas beitragen kann.“
Was ist den Bürgerinnen und Bürgern wichtig beim Klimaschutz? Was wünschen sie sich von den politischen Entscheidern? Wie könnten sie sich einen Beitrag für mehr Klimaschutz vorstellen? Das sind die Themen, die bei den internationalen Bürgerdialogen World Wide Views zu Klima und Energie diskutiert wurden. Dabei sollten Menschen Gehör finden, die in ihrem alltäglichen Leben die Folgen des Klimawandels zu tragen haben. Teilnehmen sollte ein möglichst vielfältiger Querschnitt aus der Bevölkerung. Die weltweiten Ergebnisse werden dann im Rahmen der Klimakonferenz in Paris präsentiert.
100 zufällig ausgewählte Bürger und Bürgerinnen diskutierten im Rahmen des Bürgerdialogs World Wide Views in der Berliner Jerusalemkirche im Vorfeld der internationalen Klimaverhandlungen über die wichtigsten Themen und stimmten darüber ab. Weltweit wurden in 82 Ländern Bürgerdialoge nach dem gleichen Muster durchgeführt.
„63% d. Befragten beim int. Bürgerdialog #WWViews glauben: Maßnahmen zum #Klimaschutz können Lebensqualität verbessern“
99 Prozent der Befragten zeigten sich sehr oder mäßig besorgt über den Klimawandel. Klimaschutzmaßnahmen (Adaptation and Mitigation = Anpassung und Milderung gleichermaßen, sagten 72 Prozent) können nach Einschätzung von Teilnehmern am Bürgerdialog World Wide Views die Lebensqualität verbessern. Das sagten 63 Prozent der Befragten. Für 24 Prozent kann der Klimaschutz die Lebensqualität gefährden. 7 Prozent sahen keinen Einfluss, 6 Prozent gaben keine Antwort. Die Befragung war Teil des weltweiten Dialogs zu Klima und Energie. Am 06.06.2 2015 diskutierten Menschen unter dem Motto „World Wide Views zu Klima und Energie“ auf der ganzen Welt in internationalen Diskussionsprozessen über den Klimawandel.
„Die Welt sollte in Paris entscheiden, alles Erdenkliche zu tun, um die Temperatur auf 2 Grad Celsius zu begrenzen“ (64 %)
In allen 82 teilnehmenden Ländern liefen die eintägigen Bürgerdialoge nach dem gleichen Muster ab: Nach einer einführenden Begrüßung bekamen die Teilnehmenden ein Einführungsvideo mit den wichtigsten Informationen und Fakten zu jeweils einem von fünf Themenfeldern vorgeführt. Sie hatten dann die Gelegenheit, in Kleingruppen kontrovers über das Thema zu diskutieren. Am Ende jeder Diskussionsphase wurde individuell und anonym auf einem Stimmzettel zu den vorgegebenen Fragen abgestimmt. Die Ergebnisse wurden direkt in ein Online-Tool eingespeist, so dass am Ende des Tages die Resultate aus allen teilnehmenden Ländern vorlagen und im Internet einsehbar waren. Außerdem hatten die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, auch eigene Vorschläge einzubringen.
57 % befürworten eine [[CO2]]-Steuer – 41 % sind für steigende Abgaben in Ländern, die ihre Emissionen nicht verringern
Die Methode der Bürgerdialoge „World Wide Views“ wurde bereits 2009 und 2012 zu den Themen globale Erwärmung sowie Biodiversität erfolgreich erprobt. Das Berliner nexus Institut koordiniert die Debatte in Deutschland. Die internationale Koordination des weltweiten Prozesses lag bei einem internationalen Konsortium, dem Danish Board of Technology (Dänemark) und Missions Publiques (Frankreich). Partner in Deutschland ist das nexus Institut für Kooperationsmanagement und interdisziplinäre Forschung GmbH (Berlin).
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