Wanka: „Viel loben“
Forschungsministerin Johanna Wanka begann ihre Rede mit der launigen Bemerkung, die Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft sei „ein schöner Termin, weil man da viel loben kann“. Max-Planck-Veröffentlichungen gehörten zu den weltweit meistzitierten; die MPG sei mit ihren Spitzenwissenschaftlern in Deutschland am besten aufgestellt. Von 2010 bis 2014 sei es gelungen etwa 100 Wissenschaftler in entsprechende Positionen zu holen.
Allerdings hätten sich auch die politisch-finanziellen Rahmenbedingungen dafür sehr gut entwickelt: Von 2005 bis 2013 habe sich der Haushalt des BMBF verdoppelt, in den vergangenen zwei Jahren sei er noch einmal um 25 Prozent gewachsen. Damit sei man mit fast 90 Milliarden Aufwendungen (inklusive Privatwirtschaft) nahe an den angepeilten drei Prozent des BIP. Wenige Länder seien besser, Israel, Japan und Korea auf Grund höherer Anteile aus der Wirtschaft, Südkorea hätte gerne einige Max-Planck-Institute gekauft, jetzt baue man dort Ähnliches auf.
Verlässlichkeit sei dabei wichtig, sagte die Ministerin, sei Geld wert; sie führte an, dass der Bund das BAföG zu 100 % übernommen habe, und dass es zum ersten Mal dauerhaftes Geld für Dauerstellen an den Hochschulen gebe. Neue Kooperationen seien jetzt möglich. Die Exzellenz-Initiative habe in Deutschland ein hohes durchschnittliches Niveau erreicht. An der Spitze müsse stärker gefördert werden. Sie könne dazu im Moment keine Einzelheiten sagen, denn es laufe eine Evaluierung durch ausländische Experten, die so genannte „Imboden-Kommission“.
[note Denkanstöße, wohin die Reise gehen soll, erhoffen sich die politischen Entscheider von einer internationalen Kommission unter Leitung des Schweizers Umweltphysikers und Wissenschaftsmanagers Dieter Imboden. Sein Team aus zehn Experten wurde durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) aus Bund und Ländern berufen und kam im September 2014 zu seiner ersten Sitzung zusammen. Über ein Jahr lang wollen die Fachleute eruieren, was die Exzellenzinitiative gebracht hat, ob und wie sie das System von Wissenschaft und Forschung verändert hat. Ihr abschließendes Gutachten soll im Januar 2016 vorliegen und wichtige Entscheidungshilfe bei der dann zu klärenden Frage nach „Anschlussformaten“ sein. (nach studis-online.de)]
Folgt: Zu viele befristete Stellen demotivieren und locken keine Spitzen an