Größter Atommüll-Produzent will Castoren mit eigenem Dreck nicht zurücknehmen
Die Bundesrepublik muss 26 Castor-Behälter mit schwach- bis hochradioaktivem Atommüll aus deutschen AKW nach ihrer Wiederaufarbeitung in Frankreich und Großbritannien zurücknehmen. Bis voraussichtlich nach 2050 ein Endlager gefunden ist, sollen sie für die kommenden Jahren in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein zwischen-gelagert werden. Diese zwischen der Bundesregierung und den EVU ausgehandelte Vereinbarung hat Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am 19.06.2015 in Berlin vorgestellt. Bayern poltert dagegen. Merkwürdige Argumente.
Der Bund hatte lange erfolglos mit den Ländern verhandelt, daher schaffte die Umweltministerin jetzt nach Rücksprache mit den „großen Vier“ Fakten. Die Länder-Umweltministerien seien telefonisch durch Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth über das Konzept informiert worden, allerdings sei ihre Zustimmung nicht erforderlich. Hendricks will bereits 2017 die ersten fünf Behälter mit mittelradioaktivem Abfall aus dem französischen La Hague ins baden-württembergische AKW Philippsburg transportieren lassen.
21 Behälter mit hochradioaktivem Atommüll aus dem britischen Sellafield sollen dann bis 2020 auf die Lager in den Atomkraftwerken Isar (Bayern), Biblis (Hessen) und Brokdorf (Schleswig-Holstein) verteilt werden. Die mögliche Mehrbelastung in Bayern begründete Hendricks damit, dass dort auch „am meisten Atommüll produziert“ worden sei. Hendricks will sich weiterhin um Einvernehmen mit den betroffenen Ländern und Kommunen bemühen.
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