IEA-Sonderbericht unterstreicht Verantwortung des globalen Energiesektors
„Stehen wir am Anfang eines goldenen Zeitalters für Gas?“ fragt ein Sonderbericht der Internationalen Energieagentur. Bis 2035 könnte sich der Erdgas-Anteil am globalen Energie-Mix auf 25 Prozent erhöhen.
Die Welt sieht im Dezember 2015 in Paris einer entscheidenden Klimakonferenz entgegen (COP21), heißt es in der Kurzzusammenfassung des Berichts. Die Verhandlungen dort werden auf nationalen Verpflichtungen beruhen, offiziell bekannt als beabsichtigte, national festgelegte Beiträge, mit dem Ziel, die Welt auf einen nachhaltigen Weg zu führen. Die Internationale Energieagentur betont schon seit langer Zeit gegenüber ihren Mitgliedern und weltweit, dass Energieproduktion und -nutzung, die nicht kompatibel sind mit den internationalen Umweltschutzanforderungen, nicht nachhaltig sind: Sie fallen beim Test der Energieversorgungssicherheit durch. Die IEA fühlt sich daher verpflichtet, einen Beitrag zum COP21 zu leisten – einen Beitrag, der Klima und Energiebedarf gleichzeitig berücksichtigt. Darin besteht der Zweck dieses Sonderberichts in der World Energy Outlook Reihe. Der Bericht:
- bietet eine detaillierte erste Bewertung der Auswirkung bekannter und bekundeter nationaler Klimaverpflichtungen für den COP21 auf den Energiesektor.
- schlägt eine Überbrückungsstrategie zum kurzfristigen Erreichen eines Scheitelpunkts der globalen energiebezogenen Treibhausgasemissionen auf Grundlage von fünf pragmatischen Maßnahmen vor, welche das Erreichen der Klimaziele im Energiesektor voranbringen können, ohne das Wirtschaftswachstum zu dämpfen.
- unterstreicht die dringende Notwendigkeit einer Beschleunigung der Entwicklung neuer Technologien, die letztendlich wesentlich sind für die Umwandlung des globalen Energiesystems in eines, das mit den weltweiten Klimazielen vereinbar ist.
- empfiehlt vier Hauptstützen, auf Grundlage derer der COP21 aus Sicht des Energiesektors Erfolg haben kann.
BMWi: Leitidee einer langfristigen Dekarbonisierung
Das BMWi verbreitete die IEA-Meldung so: „Im BMWi präsentierte der Chefökonom der IEA, Fatih Birol, am 19.06.2015 den Sonderbericht „Energie und Klimawandel“ vor Staatssekretär Rainer Baake und PIK-Chefökonomen Ottmar Edenhofer.
Ein halbes Jahr vor dem mit Spannung erwarteten Pariser Klimagipfel zieht der Bericht ein erstes Fazit der bisherigen nationalen Klimaverpflichtungen. Dabei schlägt er eine Überbrückungsstrategie für Anpassungen im globalen Energiesektor vor, mit denen das international verabredete Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann – also das Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau.
Birol verwies auf erste ermutigende Anzeichen einer globalen Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und der Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen. Allerdings müsste der kommende Klimagipfel Impulse über die bisherigen Klimaschutz-Zusagen der beteiligten Staaten hinaus liefern. Die Leitidee einer langfristigen Dekarbonisierung der globalen Energiewirtschaft – also der Abkehr von fossilen Energieträgern – müsste klar verankert werden.“
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