Drei Instrumente, um die Klimakonferenz zum Erfolg zu führen
Für uns Grüne ist klar: Das Ziel, die Erderwärmung auf höchstens zwei Grad Celsius zu begrenzen, muss völkerrechtlich bindend verankert werden. Gleichzeitig müssen die Staaten das Bekenntnis zu „Raus aus den fossilen und rein in die Erneuerbaren Energien“ ernst meinen und etwa den Kohleausstieg einleiten. Außerdem muss für mehr Klimagerechtigkeit und Partnerschaften zwischen Nord und Süd die internationale Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen als zentrales und gemeinschaftliches Instrument ausgebaut und gestärkt werden. Gerade im Rahmen der G7-Staaten muss eine Antwort darauf gegeben werden, wie das Versprechen der Industriestaaten, ab 2020 100 Milliarden Euro an Klimageldern zur Verfügung zu stellen, konkret eingelöst wird.
Klimakrise überwinden und Klimaschutz als Chance sehen
Dass Klimaschutz keine Belastung, sondern im Gegenteil eine große Chance für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand auf der ganzen Welt ist, bestätigte der im Herbst 2014 veröffentlichte „New Climate Economy Report 2014“ – der mit neuen Zahlen den international renommierten Stern-Report von 2006 aktualisiert. Die klare Botschaft dabei ist: Wohlstand und Klimaschutz stehen nicht im Widerspruch, sondern unterstützen einander. Konsequent eingesetzt, erzielen Investitionen in den Klimaschutz volkswirtschaftliche Renditen, die langfristig und nachhaltig sind. Bereits heute arbeiten 1,8 Millionen Menschen im Bereich der Umwelttechnologien. Allein die Erneuerbaren Energien bieten 370.000 Menschen Beschäftigung, deutlich mehr als die Kohlewirtschaft mit ihren lediglich 20.000. In wenigen Jahren können rund eine halbe Millionen Menschen allein durch den Klimaschutz in Deutschland Arbeit finden.
Ein beherztes Vorgehen gegen die Klimakrise kommt uns zudem deutlich billiger, als die immensen Schäden eines weiteren ungebremsten Anstiegs von Treibhausgasen zu beseitigen. Doch von diesen Chancen für die Gesellschaft will die aktuelle Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD nichts wissen. Stattdessen bildet sie mit den Ewiggestrigen eine Ganz Große Koalition der Veränderungsverweigerer. Die Rechnung dafür tragen unsere nachfolgenden Generationen – sowohl klimapolitisch als auch ökonomisch.
Oliver Krischer ist als Mitglied der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Deutschen Bundestag stellvertretender Vorsitzender und politischer Koordinator des Arbeitskreises Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit, Tierschutz, Klima, Energie, Nachhaltigkeit, Bau, Wohnen und Stadtentwicklung, Verkehr, Agrarpolitik und Ernährung, Tourismus sowie Aufbau Ost.
->Quelle: energiezukunft.eu