Bezahlbarer Ökostrom für Afrika
Der Umweltingenieur Thomas Gottschalk freut sich über die Auszeichnung „Social Innovator of the Year“. Der Gründer und CEO des Start-ups Mobisol kombiniert Solarpaneele aus Kenia und China mit einer deutschen Steuerelektronik und passenden Geräten, insbesondere LED-Lampen. Denn noch immer sind viele Dörfer Afrikas nicht an das Stromnetz angeschlossen. Einkommensschwache Haushalte decken ihren Energiebedarf daher mit gesundheits- und umweltschädlichen Energiequellen wie Petroleumlampen und Diesel-Generatoren. Mit einem innovativen, mikrofinanzierten Zahlungsverfahren via Mobiltelefon versorgt Mobisol Menschen mit niedrigem Einkommen mit Solarenergie. Sie bekommen saubere Energie zu einem günstigen Preis.
Die Anlagen werden in Ländern südlich der Sahara vertrieben, um dort Haushalte mit Elektrizität zu versorgen. „Gottschalks Idee hat einen großen sozialen Impact“, begründet Robert Thielicke die Entscheidung. „Ohne jegliche staatliche Entwicklungshilfe leistet der 32-jährige Ingenieur mit seiner Firma großartige Arbeit in Afrika. So können beispielsweise Kinder besser mit LED Licht lernen als mit einer Kerosin-Lampe.“ Das Ratenmodell zur Finanzierung funktioniert, weil sich die Solaranlagen auch aus der Ferne ausschalten lassen.
Mobisol startete gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Kakute ein Schul- und Krankenhaus-Elektrifizierungsprojekt in Tansania. Mit einem 200Wp-Solarsystem von Mobisol wird eine gesamte Schule beleuchtet, die Mobiltelefone der LehrerInnen können aufgeladen und Geräte wie Radio, mp3-player und Laptop betrieben werden. Gleichzeitig dient die Anlage der Veranschaulichung von Lehrprojekten: Kakute organisiert an Schulen in Arusha Bildungsprogramme zu erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Klimawandel. Die Solaranlage wird zu einem Modell, mit dem den über hundert Kindern der Grundschule die Nutzung von Sonnenenergie erklärt werden kann.
Die globale Herausforderung und Mobisols Lösung
Weltweit haben schätzungsweise 2,5 Milliarden Menschen keinen zuverlässigen Anschluss an das Stromnetz. Um ein wenig Licht in ihre Räume zu bringen, Mobiltelefone aufzuladen oder einen Fernseher zu betreiben, helfen sich einkommensschwache Haushalte mit Petroleumlampen und Diesel-Generatoren aus. Doch die fossilen Energiequellen sind nicht nur teuer, sondern auch gesundheits- und umweltschädlich.
Das von Berlin aus koordinierte Projekt Mobisol hat sich zum Ziel gesetzt, vor allem Kunden mit niedrigem Einkommen mit qualitativ hochwertiger Solarenergie zu versorgen, indem die Stromgewinnung aus Solarenergie mit einem innovativen mikrofinanzierten Zahlungsverfahren via Mobiltelefon kombiniert wird.
Die Mobisol Solar Home Systeme sind kleine Solarpanels, die auf dem Dach installiert werden und genügend Strom erzeugen, um mehrere Räume zu beleuchten, Handys aufzuladen und elektrische Geräte zu betreiben. Das Mobisol-System ist so konzipiert, dass es vom Nutzer selbst problemlos installiert werden kann – alles, was zur Installation benötigt wird, ist ein Hammer. Die Solartechnologie verursacht keine Luft- oder Lärmbelastung und macht Mobisol-Kunden unabhängig von dem unberechenbaren Markt und den steigenden Kosten fossiler Brennstoffe.