Ortwin Renn neuer IASS-Direktor

Professor Dr. Klaus Töpfer ist IASS-Gründungsdirektor und derzeitiger Exekutivdirektor. Er war außerdem Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) in Nairobi und Unter-Generalsekretär der Vereinten Nationen (1998 – 2006).

Töpfer studierte Volkswirtschaftslehre in Frankfurt am Main und Münster, wo er das Studium 1964 als Diplom-Volkswirt beendete. Von 1965 bis 1971 war er als wissenschaftlicher Assistent am Zentralinstitut für Raumforschung und Landesplanung an der Universität Münster tätig, wo er 1968 mit der Arbeit „Regionalpolitik und Standortentscheidung“ zum Dr. rer. pol. promovierte. Von 1971 bis 1978 war er Abteilungsleiter für Planung und Information der Staatskanzlei des Saarlandes sowie Lehrbeauftragter an der Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer. Während dieser Zeit war er außerdem als entwicklungspolitischer Berater der Länder Ägypten, Malawi, Brasilien und Jordanien tätig.

Von 1978 bis 1979 war er Professor und Direktor des Instituts für Raumforschung und Landesplanung an der Universität Hannover und Mitglied im Rat der Sachverständigen für Umweltfragen sowie Mitglied im Verwaltungsrat der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). 1985 wurde er von der Universität Mainz und 2005 von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen zum Honorarprofessor ernannt. Seit 2007 ist er Professor für Umwelt und nachhaltige Entwicklung an der Tongji-Universität in Shanghai.

Klaus Töpfer ist seit 1972 CDU-Mitglied. Er ist ehemaliger Minister für Umwelt und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz (1985 – 1987). Er war von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und von 1994 bis 1998 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Außerdem war er von 1990 bis 1998 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter 1986 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 2008 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit. 2010 erhielt er den Deutschen Kulturpreis, 2012 wurde er in die „Kyoto Earth Hall of Fame“ aufgenommen und wurde ihm der Wilhelmine von Bayreuth Preis verliehen.

Institute for Advanced Sustainability Studies

Das IASS ist eine Gemeinschafts-Initiative der Bundesregierung, des Landes Brandenburg und der Forschungsorganisationen der Wissenschaftsallianz. Es wurde 2009 gegründet, derzeit arbeiten dort rund 120 Wissenschaftler, viele davon als zeitlich befristete Gastforscher. Seine Geschichte: Das Potsdamer Nobelpreisträger-Symposium „Global Sustainability – A Nobel Cause“, das 2007 internationale Spitzenforscher und Entscheidungsträger unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zusammenführte, hat in dem daraus resultierenden viel beachteten Potsdam Memorandum zu einer gemeinsamen Anstrengung „alle[r] Quellen unseres Erfindungsreichtums“ aufgerufen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts anzugehen. Konkret wurde ein neuer „globaler Pakt“ gefordert, um den Herausforderungen für mehr Nachhaltigkeit im Zeitalter des Anthropozäns zu begegnen.

Von diesem Ausgangspunkt haben Vertreter der Wissenschaftsallianz 2008 das Konzept für ein neuartiges Forschungsinstitut entwickelt, aus dem das „Institute for Advanced Sustainability Studies“ (IASS) hervorgegangen ist. Die offizielle Gründung des IASS als gemeinschaftliche Initiative der Bundesregierung, des Landes Brandenburg und der Forschungsorganisationen der Wissenschaftsallianz erfolgte 2009. Potsdam wurde aufgrund der exzellenten Forschungslandschaft, mit Spitzenforschungseinrichtungen wie dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und dem Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), und der räumlichen Nähe zu Politik, Medien und Verbänden in der Bundeshauptstadt als Standort des Instituts ausgewählt.

Der Forschungsansatz am IASS zielt darauf ab, möglichst alle relevanten Formen des Wissens innerhalb und außerhalb der Wissenschaft zusammenzuführen, um gemeinsam das Handlungswissen für geeignete Lösungen zu finden und die notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigen Entwicklung zu initiieren, zu unterstützen und wissenschaftlich zu begleiten. Das IASS bezieht entsprechend seinem Leitbild die relevanten, verschiedenen gesellschaftlichen Akteure in einem transdisziplinären Prozess der wissenschaftlichen Erarbeitung von Lösungen mit ein und betrachtet sie nicht erst am Ende des Forschungsprozesses als Adressaten seiner Ergebnisse. Unsere transdisziplinären Forschungsprozesse bauen auf exzellenter disziplinärer und interdisziplinärer Forschung auf und ermöglichen darüber hinaus die Entwicklung neuer Fragestellungen und deren umfassende Ausarbeitung für die disziplinäre und interdisziplinäre Wissenschaft. Das IASS bleibt aber nicht bei der Generierung des Handlungswissens stehen, sondern bringt die Ergebnisse in den Diskurs mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein und befördert durch diese Beratungsleistung den weiteren Transformationsprozess.

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