SolarChill erhält den Cooling Industry Award
Nach sechsjähriger Entwicklungsarbeit und ausgedehnten Feldtests der ersten Prototypen in Afrika, Asien und Südamerika erhält der SolarChill 2006 den prestigeträchtigen „Cooling Industry Award“, so etwas wie der Oscar der Kältetechnischen Industrie, für eine herausragende Pionierleistung und technische Innovation. Ende 2006 kann ein erster getesteter – aber von der WHO noch nicht zertifizierter – SolarChill dem damaligen indischen Präsidenten Abdul Kalam zum Geschenk gemacht werden, der ihn im Gesundheitszentrum des indischen Präsidentenpalastes in Delhi aufstellen lässt.
Ende 2010 endgültiger Durchbruch
Ende 2010 dann der endgültige Durchbruch: der SolarChill erhält die ersehnte Zertifizierung der WHO, und darf damit von anderen UN-Organisationen, etwa der UNICEF, oder generell mit öffentlichen Geldern erworben und eingesetzt werden.
Greenpeace selbst hat mehrere SolarChills der „ersten Generation“ aufgestellt, so unter anderem in einer Schule und einem Gesundheitszentrum in Ghana und im Gesundheitszentrum einer Weiterbildungseinrichtung für Mädchen (WISER) in Kenia. Zahlreiche weitere Geräte wurden durch die UN in anderen Ländern aufgestellt. Der SolarChill wird seit einigen Jahren von der ursprünglich am Projekt beteiligten Firma Vestfrost in einer weiter verbesserten Form serienmäßig hergestellt und weltweit vermarktet. Neben Vestfrost haben auch andere Firmen die Technik übernommen und produzieren und vermarkten SolarChills oder auf der SolarChill-Technik basierende Geräte.
Damit ist auch das dritte der ursprünglichen Projektziele erreicht: dass sich diese umweltfreundliche und entwicklungspolitisch bedeutsame Technik weltweit kommerziell verbreitet. Und ganz nebenbei wurde an einem bedeutsamen Beispiel auch die oft zu hörende Behauptung widerlegt, dass sich humanitäre und entwicklungspolitische Ziele und Umweltschutz gegenseitig ausschließen – sie ergänzen sich in idealer Weise.
Den Rest besorgt der Markt
Greenpeace hat sich aus der weiteren Entwicklung und Vermarktung des SolarChill ebenso zurückgezogen wie seinerzeit beim Greenfreeze- Kühlschrank, denn Greenpeace ist kein Hersteller und auch kein Handelsunternehmen. Und bei einem innovativen und erfolgreichen Projekt wie Greenfreeze oder SolarChill besorgt das ohnehin der Markt.
Vom Greenfreeze wurden inzwischen weltweit etwa 700 Millionen Geräte hergestellt und verkauft, der Marktanteil liegt inzwischen weltweit bei über 50 Prozent, Tendenz weiter steigend. Diese Zahlen hat der SolarChill noch nicht erreicht, und er wird es auch nicht: denn natürlich ist der Markt für Medikamentenkühlung vergleichsweise klein mit weltweit insgesamt einigen zehntausend georderten Geräten. Doch der Marktanteil des SolarChill gegenüber den veralteten Techniken auf der Basis von Kerosinverbrennung oder aber abhängig von teuren Bleibatterien steigt langsam, aber beständig.
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