E-Auto beim Fahren aufladen?

England will induktive Ladespuren testen

Die Suche nach der effektivsten Infrastruktur zum Aufladen von Elektro-Autos geht weiter. Laderoboter, nachgerüstete Laternen und solarbetriebene Ladeparkplätze gibt es schon. Bald sollen auf britischen Autobahnen E-Fahrzeuge während der Fahrt mit Hilfe von unter der Straßenoberfläche installierten induktiven Geräten drahtlos  aufgeladen werden. Kein E-Fahrer müsste mehr seine Fahrt unterbrechen, um seinen Akku aufzuladen. Das Reichweitenproblem wäre gelöst.

Eingebaut in die Fahrbahnoberfläche könnte eine Induktionsladespur bald drahtlos E-Fahrzeuge unter der Fahrt laden. 

Dazu werden drahtlose Geräte unter der Straßenoberfläche und in die Fahrzeuge eingebaut. Die staatliche britische Autobahngesellschaft Highways England wird die Prüfung der Technologie auf Teststrecken noch in diesem Jahr beginnen. Die Tests werden voraussichtlich etwa 18 Monate dauern.  Wenn das gewünschte Ergebnis erzielt wird, könnte diese Technologie auf britischen Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen installiert werden, so dass schadstoffarme E-Fahrzeuge ohne Ladestopps weite Strecken zurücklegen könnten.

Eine ähnliche Technologie – KAIST Online Electric Vehicle (OLEV) –  wird bereits seit fünf Jahren in Korea verwendet, um Elektrobusse aufzuladen. Dort hat sich gezeigt, dass nur ein Fünftel der Akku-Kapazität nötig war – ein entscheidendes Preisargument. In seiner Ausgabe vom 22.11.2010 rief das Time-Magazin die Technik zu einer “50 besten Innovationen in 2010” aus.

Die Probeläufe sind nach Mitteilung von Highways England die ersten ihrer Art und sollen testen, wie und ob die Technologie sicher und effektiv auf, bzw. unter Autobahnen und größeren Bundesstraßen funktioniert. Sie folgen auf eine Machbarkeitsstudie von Highways England unter dem Titel „Dynamic Wireless Power Transfer Technologies“. Verkehrsminister Andrew Jones dazu: „Die Möglichkeit, schadstoffarme Fahrzeuge während der Fahrt wieder aufzuladen, bietet spannende Aussichten. Die Regierung hat bereits 500 Mio. £ für die nächsten fünf Jahre zur Verfügung gestellt, um Großbritannien an der Spitze dieser Technologie zu halten, die der Branche Arbeitsplätze und Wachstum sichern helfen wird. Wie die Studie zeigt, werden wir weiterhin Optionen erkunden, wie man das Reisen verbessern und Familien und Unternehmen emissionsarme Fahrzeuge zugänglich machen kann.

Highways England-Chefingenieur Mike Wilson sagte: „Die Fahrzeugtechnik schreitet immer schneller fort, und wir müssen die Zahl emissionsarmer Fahrzeuge auf unseren Autobahnen und großen Bundesstraßen fördern. Die Off-Road-Versuche mit kabelloser Stromtechnik werden dazu beitragen, im ganzen Land ein nachhaltiges Straßennetz  zu schaffen, was nicht zuletzt hervorragende Aussichten speziell für Transportunternehmen bedeutet.“

Neben der Untersuchung des Technologie-Potenzials der drahtlosen Versorgung von Niedrigst-Eimissions-Fahrzeugen hat Highways England angekündigt, als Teil der Regierungsinvestitionen in den Straßenbau auf längere Sicht alle 20 Meilen Plug-In-Ladestationen im Autobahnnetz zu installieren.

Solarify meint: Das Ganze hat natürlich nur dann einen Sinn, wenn es, erstens, nicht (viel) zu teuer wird und wenn, zweitens, der Strom (endlich) wirklich nicht mehr aus Atom- und Kohlenmeilern kommt, sondern aus Sonne, Wind, Wasser und Bio gewonnen wird. Bis dahin lügen sich Politiker(innen) populistisch Zustimmung heischend in die Tasche.

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