Tunesien jetzt auch mit Solarplan

Tunesien setzt auf Sonnenenergie – mit deutscher Hilfe

Das Bundesumweltministerium unterstützt Tunesien in den kommenden vier Jahren mit 9,8 Millionen Euro bei der politischen und technischen Umsetzung seines Solarplans. Der sieht vor, bis zum Jahr 2020 den Anteil Erneuerbarer Energien im tunesischen Energiemix auf etwa 16 Prozent und bis zum Jahr 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Das BMUB finanziert das Projekt aus Mitteln der internationalen Klimafinanzierung. Dabei handelt es sich um den ersten Teil einer langfristigen Förderzusage, die sich auf insgesamt 112 Millionen Euro an Darlehen und Fördermitteln beläuft.

Aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung hat die Nutzung der Solarenergie zur Stromerzeugung in Tunesien hohes Ausbaupotenzial. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird im Auftrag des BMUB einen Darlehensvertrag mit dem tunesischen Energieversorgungsunternehmen STEG (Société Tunisienne de l’Electricité et du Gaz) in Höhe von zunächst zwölf Millionen Euro unterzeichnen, durch den der innovative Kraftwerksbau finanziert wird. Flankiert wird die technische Unterstützung des tunesischen Solarplans durch Hilfen im gesetzlichen und administrativen Bereich sowie durch Beratung zu Energie- und Niedrig-Emissionsstrategien. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) begleitet den tunesischen Solarplans vier Jahre lang.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Der Umbau des Energiesystems unterstützt Tunesien bei seiner wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Zugleich erhält das Land die Chance, seine hohe Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und Energieimporten zu verringern. Der Ausbau von erneuerbaren Energien zeigt, dass Ökonomie und Ökologie gleichermaßen wichtig für eine nachhaltige Entwicklung sind.“

Erstes Projekt ist der Bau einer PV-Anlage nahe der Stadt Tozeur mit einer Spitzenleistung von zehn Megawatt. Weitere innovative Vorhaben mit Demonstrationscharakter im Bereich Wind, Speichertechnologie und Energieeffizienz sollen folgen. Die Anlage hat Leuchtturmcharakter für die Umwelt-Zusammenarbeit mit Tunesien und seinen nordafrikanischen Nachbarn. Deutschland ist einer der wichtigsten Partner Tunesiens beim Umbau des Energiesektors und stellt neben Entwicklungskrediten auch ökonomische und politische Expertise sowie innovative Technologien zur Verfügung.

Die Vorarbeit zu dieser Entwicklung hat die Desertec Industrie-Initiative (Dii GmbH) von 2009 bis 2014 geleistet. Siehe: solarify.eu/desertec-dii-gmbh und: solarify.eu/der-wuestenstrom-lebt

->Quellen: