GRETCHEN-Fragen

Instrumente verstärken einander in positiver Innovationswirkung

Bio und Wind in Brandenburg – Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft

Die Analysen des Projektteams verdeutlichen, dass technologiefördernde, systemische und nachfragefördernde Instrumente jeweils einen deutlichen Einfluss auf den grünen Wandel bei den betrachteten Technologien haben. Die Untersuchung des Policy Mixes weist zudem nach, dass die verschiedenen Instrumente einander in ihrer positiven Innovationswirkung verstärken. Die GRETCHEN-Analysen deuten dabei auf eine zentrale Rolle nachfragefördernder Maßnahmen im Instrumentenmix hin. In Abhängigkeit der technologiespezifischen Lernpotenziale können die resultierenden positiven Innovationswirkungen einen sich selbst verstärkenden Prozess aus Kostensenkung und Ausbau von erneuerbaren Energien in Gang setzen, der die momentanen Pfadabhängigkeiten im Energiesystem zu überwinden hilft. Dr. Karoline Rogge, die am Fraunhofer ISI das Projekt GRETCHEN koordinierte, hebt darüber hinaus die hohe Bedeutung der Glaubwürdigkeit der politischen Förderung als Innovationstreiber für grüne Stromerzeugungstechnologien hervor: „Unsere GRETCHEN-Befragung der in Deutschland ansässigen Technologiehersteller zeigt, dass die Glaubwürdigkeit des Policy Mixes eine entscheidende Rolle für die Innovationsausgaben der Unternehmen spielt.“

Monitoring des deutschen Innovationsklimas für die Energiewende

Die am Projekt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler empfehlen, politische Instrumente zum Umbau des Energiesystems immer aufeinander abzustimmen und sie in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Der dabei entstehende Policy Mix sollte glaubwürdig und in sich möglichst konsistent sein – andernfalls kann dies zu Unsicherheit im Hinblick auf die künftige Marktentwicklung führen, was Investitionen behindert und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in diesen grünen Technologien gefährdet. Zur frühzeitigen Erkennung derartiger Entwicklungen kann ein Monitoring des deutschen Innovationsklimas für die Energiewende Abhilfe leisten und wichtige Hinweise geben. Dr. Christian Lutz von der GWS Osnabrück hat weitere Empfehlungen für die Politik, die aus den Ergebnissen des GRETCHEN-Projekts abgeleitet wurden: „Zum einen gilt es im supranationalen Kontext die klima- und energiepolitischen Maßnahmen noch besser abzustimmen. Andererseits sollte die politische Diskussion zur Energiewende in Deutschland stärker die daraus resultierenden Vorteile wie Exportchancen, die Schaffung von Arbeitsplätzen oder die Stärkung des internationalen Klimaschutzes betonen“.

Die Energie- und Innovationsexpertinnen und -experten der drei Forschungseinrichtungen empfehlen zudem, dass sich künftige Untersuchungen mit der Frage nach den Wirkungen des Policy Mixes auf den technologischen und strukturellen Wandel befassen sollten. Die hierdurch entstehende, größere Datenbasis ließe sich auch durch die Einbeziehung weiterer Länder und Technologiesektoren ausweiten, wofür spezifische quantitative und qualitative Forschungsmethoden weiterentwickelt und kombiniert werden müssen. Dabei gilt es auch zu klären, inwiefern die politischen Instrumente auf andere Länder übertragbar sind.

GRETCHEN wird vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunkts „Ökonomie des Klimawandels“ gefördert. Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das BMBF seinen Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Geschäftsbereich „Umwelt, Kultur, Nachhaltigkeit“ beauftragt.

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