„Anpassung statt Aufbruch“
Immer mehr Unternehmen akzeptieren die Wende hin zur umweltfreundlichen Energieerzeugung. Laut einer Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) wollen mittlerweile 43 Prozent der befragten Unternehmen den Ausbau der erneuerbaren Energien vorantreiben. Nur noch 24 Prozent bewerteten die Entwicklung zum Ökostrom negativ oder sehr negativ. 2014 waren es noch 34 Prozent.
DIHK: Umstieg auf Erneuerbare bleibt Herausforderung
Risiken und Chancen der Energiewende sind in Deutschland ungleich verteilt. Insgesamt bewerten die Betriebe die Auswirkungen auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit aber weniger kritisch als noch in den Vorjahren – vor allem dank der stabilen Preise. „Die Energiewende ist weiter eine Herausforderung für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, fasste DIHK-Präsident Eric Schweitzer die Ergebnisse des IHK-Energiewende-Barometers 2015 zusammen.
Im Rahmen des Möglichen passten sich die Betriebe an die Energiewende an, so Schweitzer, „indem sie in Energieeffizienz und – soweit noch sinnvoll möglich – in Eigenversorgung investieren“. Neue Geschäftschancen ergäben sich hingegen kaum für die Unternehmen.
Zuletzt helfe aber vor allem das stabile Preisniveau: „Die EEG-Umlage ist in diesem Jahr fast nicht mehr gestiegen, gleichzeitig sind die Ölpreise deutlich zurückgegangen“. Das seien die Hauptgründe, warum die Firmen die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit mit einem Barometerwert von minus 3,4 insgesamt heute weniger kritisch sähen als in den Vorjahren.
Antworten von 2.174 Betrieben aller Größenklassen, Branchen und Regionen
Die Umfrage, die auf den Antworten von 2.174 Betrieben aller Größenklassen, Branchen und Regionen in Deutschland beruht, zeige auch, dass Risiken und Chancen der Energiewende regional ungleich verteilt seien, betonte Schweitzer: „Während der Norden und der Süden aufgrund der hohen Investitionen in erneuerbare Energien eher profitieren, überwiegen im Westen und Osten noch die Probleme.“
Sicherheit bei Versorgung und Preisen seien für die Unternehmen das A und O. „Das sollte die Bundesregierung bedenken, wenn sie über die Verschiebung von Braunkohlekraftwerken in die Klimareserve, das Zurückdrängen der Eigenerzeugung oder die Folgekosten des überfälligen Netzausbaus berät“, mahnte Schweitzer. „Hier können schnell neue Belastungen und Unsicherheiten für die Unternehmen entstehen.“
->Quelle: dihk.de