Energiewirtschaft und Klimawandel: Anreize für Klimaschutz-Investitionen stärken
Der Energiesektor verursacht trotz vieler technischer Möglichkeiten, Emissionen zu mindern, weltweit den höchsten Treibhausgas-Ausstoß. Um den Klimaschutz marktkonform und technologieneutral voranzutreiben und Klimaschutz-Investitionen anzureizen, wäre es besonders effizient, wenn CO2 endlich weltweit einen Preis bekäme. Dies sind Kernergebnisse eines am 01.10.2015 vom Weltenergierat – Deutschland und dem Wissenschaftsportal klimafakten.de veröffentlichten Reports. Unter dem Titel „Klimawandel: Was er für die Energiewirtschaft bedeutet“ fasst der Report erstmals in deutscher Sprache die Kernergebnisse des jüngsten Weltklimaberichts zusammen, die für den Energiesektor relevant sind.
Deutschland steht im Zentrum weltweiten Interesses: Aber die Emissionen sinken nur wenig
klimafakten.de hat die Auswirkungen des Klimawandels auf viele Branchen eruiert – unter anderem für den Verkehrssektor, die Fischereiwirtschaft, die Landwirtschaft, die Sicherheit und für die Städte. Jetzt die Untersuchung für die Energiewirtschaft. Der Weltenergierat – Deutschland in einer Pressemitteilung: „Klimawandel, Treibhausgase, Energiewirtschaft – mit seiner Energiewende steht Deutschland bei diesen Themen wie kaum ein anderes Land im Zentrum weltweiter Aufmerksamkeit. Das Energiekonzept der Bundesregierung sieht vor, den Ausstoß an Treibhausgasen bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Dies wiederum, so praktisch alle Experten, kann langfristig nur gelingen, wenn die Energiewirtschaft nahezu klimaneutral wird.“
Trotz eines spürbaren Ausbaus der Erneuerbaren Energien seien die Emissionen der Energiewirtschaft in Deutschland in den vergangenen Jahren kaum gesunken oder sogar vorübergehend gestiegen. Eine zentrale Ursache hierfür sehen Experten in Mängeln bei der CO2-Bepreisung: Von dem hierfür eigentlich gedachten Europäischen Emissionshandel gehen derzeit kaum Anreize aus, um Strom und Wärme mit möglichst geringem CO2-Ausstoß zu erzeugen.
„Die Energiewirtschaft ist beim Klimawandel übrigens in einer Doppelrolle“, so der Weltenergierat: „So tragen beispielsweise Emissionen aus Kraftwerken erheblich zum Klimawandel bei. Zugleich sind viele Formen der Energieerzeugung unmittelbar von Klimaveränderungen betroffen: So werden zahlreiche Atomkraftwerke oder Kohlekraftwerke von Flüssen gekühlt –bei Niedrigwasser ist deshalb ihr Betrieb ebenso eingeschränkt wie jener von Wasserkraftwerken.“
Deutsche Energiewende im Einklang mit den Zielen des IPCC
Der vom Weltenergierat – Deutschland und klimafakten.de veröffentlichte Report wurde in Zusammenarbeit mit dem University of Cambridge Institute for Sustainability Leadership und dem World Energy Council erstellt. Er stützt sich ausschließlich auf die Ergebnisse des Fünften Sachstandsberichts des des IPCC. Dieser sogenannte Weltklimabericht liefert einen umfassenden Überblick über die gesamte Forschung weltweit zum Klimawandel.
„Unser Report zeigt, dass die mit der Energiewende angestrebte Dekarbonisierung der Energiewirtschaft kein deutscher Sonderweg ist“, sagt Carel Mohn, Projektleiter von klimafakten.de. „Diese Strategie entspricht vielmehr dem Stand der Wissenschaft weltweit.“
Der Präsident des Weltenergierat – Deutschland, Dr. Uwe Franke, sieht Transformationen des Energiesystems weltweit als Tre„Die Motivation, energieeffizienter zu werden und erneuerbare Technologien auszubauen, muss eng mit der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit verbunden. Nur so kann eine Wende auch erfolgreich sein.“
->Quelle und weitere Informationen:
- weltenergierat.de/energiewirtschaft-und-klimawandel
- Report „Klimawandel: Was er für die Energiewirtschaft bedeutet“