Hans-Otto Pörtner kümmert sich beim IPCC um Risiken und Folgen des Klimawandels
Der deutsche Klimaforscher Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut ist am 06.10.2015 in Dubrovnik zum Ko-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe II des Weltklimarates (IPCC) gewählt worden. Zusammen mit Debra Roberts aus Südafrika wird er die Arbeitsgruppe II leiten, die sich mit den Risiken und Folgen des Klimawandels sowie mit Möglichkeiten zur Anpassung an den Klimawandel beschäftigt.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem großen internationalen Autorenteam, das die wissenschaftlichen Kenntnisse zusammentragen und bewerten wird. Es ist sehr motivierend, auf diese Weise die Grundlagen für die Festlegung der langfristigen Klimaziele im COP-Prozess zu erarbeiten“, sagte Professor Pörtner nach seiner Ernennung.
Seine Amtszeit umfasst den Zeitraum der Erstellung des sechsten IPCC-Klimaberichtes bis 2022. Bereits am Vortag wurde Hoesung Lee aus Südkorea zum Vorsitzenden des IPCC gewählt. „Wir sind stolz auf die Ernennung Hans-Otto Pörtners zum Co-Chair der IPCC Working Group II. Sie zeigt, dass deutsche Spitzenforscher ihre Expertise in wichtige internationale Diskussionen und Gremien zur Klimaforschung einbringen“, sagte AWI-Direktorin Karin Lochte nach der Abstimmung in Dubrovnik.
Pörtner ist ein international renommierter Biologe mit exzellenter Expertise im Themenbereich Klima und Physiologie von Meerestieren. Er leitet die Sektion Integrative Ökophysiologie am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, und hat 2005 eine Professur zu Anpassungsstrategien mariner Organismen an der Universität Bremen angetreten. Durch seine Tätigkeiten als leitender Autor des Fünften IPCC-Berichtes gewann Pörtner bereits große Erfahrungen in der Arbeit des Weltklimarates.
Wirkungen des Klimawandels immer gravierender
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesforschungsministerin Johanna Wanka gratulierten Pörtner zu seiner Wahl: „Mit Herrn Professor Pörtner wird ein renommierter deutscher Wissenschaftler maßgeblich an der Erstellung des nächsten Sachstandsberichts des Weltklimarats mitwirken“, sagte Hendricks.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka wertete Pörtners Wahl auch als Anerkennung für die hervorragende Klimaforschung in Deutschland: „Die Bundesrepublik ist nicht nur bei der Erforschung und Entwicklung der Grundlagen, Strategien und Lösungsmöglichkeiten ein führendes ,Klimaschutz-Labor‘. Mit der Energiewende zeigt Deutschland auch, wie die Anwendung neuer Technologien den Klimaschutz weltweit voranbringen kann.“
Die Arbeitsgruppe II, für die Pörtner nun verantwortlich ist, befasst sichmit den Verwundbarkeiten sozioökonomischer und natürlicher Systeme durch den Klimawandel und seine Folgen. Zudem beschreibt sie Wege, wie sich die Menschen an die globale Erwärmung anpassen können.
Die Arbeitsgruppe zeigte bereits im letzten IPCC-Sachstandsbericht, dass die Wirkungen des Klimawandels immer gravierender und drohen, irreversibel zu werden. Für ihre künftigen Aufgaben wird die Arbeitsgruppe eine Geschäftsstelle am Alfred-Wegener-Institut erhalten, deren Arbeit das BMBF in den kommenden sieben Jahren voraussichtlich mit mehr als fünf Millionen Euro unterstützen wird.
Der Weltklimarat bietet als Institution der Vereinten Nationen Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen der Politik, ohne jedoch konkrete Lösungswege vorzuschlagen oder politische Handlungsempfehlungen zu geben.
Der Fünfte Sachstandsbericht des IPCC ist in den Jahren 2013 und 2014 erschienen. Von deutscher Seite war Ottmar Edenhofer als Ko-Vorsitzender der IPCC-Arbeitsgruppe III maßgeblich an der Erstellung des Teilberichts zur Minderung des Klimawandels beteiligt.
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