Wissenschaft und Energiewende

Kopernikus

Hüttl ging dann kurz auf die am 17.09.2015 ins Leben gerufenen Kopernikus-Projekte ein. Mit deren Hilfe sollen die Probleme der Energiewende systemisch betrachtet und abgearbeitet werden. Er brachte ein Beispiel für die Notwendigkeit der systemischen Betrachtung: Wenn man an ein Thema nicht systemisch herangehe, können gut gemeinte Veränderungen zu nicht gewollten Effekten führen: Trotz Anstiegs der Erneuerbaren Energien hätten die CO2-Emissionen aus dem Strombereich zugenommen: weil die Einspeisung der Erneuerbaren nach dem EEG Vorrang habe, müssten andere Versorger ihre Stromproduktion herunterfahren; der Günstigste kommt dann zum Zug: das sei aber nicht wie gedacht Gas, sondern die Kohle. Gas sei nicht profitabel, wenn ein Kraftwerk weniger als 3.000 Stunden im Jahr laufe – teilweise seien deutsche Gaskraftwerke nur 1.000 Stunden gelaufen; das rechne sich nicht – Kohle dagegen rechne sich sehr wohl. Unser erhöhter CO2-Ausstoß sei uns im Vorfeld von COP21 bereits vorgeworfen worden.

Kopernikus solle vier Projekte angehen (ein fünftes müsse noch warten): diese würden mit je 10 Millionen Euro pro Jahr gefördert:

  1. Speicherung überschüssiger Erneuerbarer Energie durch Umwandlung in andere Energieträger wie beispielsweise Wasserstoff (Power-to-X),
  2. Entwicklung von Stromnetzen, die an einen hohen Anteil Erneuerbarer Energien angepasst sind: Windstrom müsse nach Süddeutschland – also müssten die Netze ausgebaut werden,
  3. Neuausrichtung von Industrieprozessen auf eine fluktuierende Energieversorgung (Wie kann man industrielle Prozesse an die schwankende Energieversorgung anpassen? Wenn beispielsweis Siemens für einen Prozess viel Strom braucht, kann man vorhersagen, wann wetterbedingt ein großes Stromangebot zu erwarten ist und den Prozess erst dann starten)
  4. Zusammenspiel von Erneuerbarer und konventioneller Energie, um die lückenlose Versorgung sicherzustellen.
  5. Recycling, (Beispiel seltene Erden) – was geschieht nach dem Ablauf von Genehmigungen z. B. für Windgeneratoren (später)

Dazu existierten bereits zahlreiche Kooperationen mit dem Ausland – Beispiele:

Folgt: Energiemix