DUH-Dienstwagenabfrage: Bundesbehörden fahren öffentlichen Unternehmen beim Klimaschutz davon
Bundesbehörden und ihre Leiter sind zunehmend klimafreundlich unterwegs – anders öffentliche Unternehmen: Sie besitzen zwar eine klimaverträgliche Flotte, aber nur ein Firmenchef wird seiner Vorbildfunktion gerecht und unterschreitet mit seinem Dienstwagen den seit 2012 geltenden EU-Grenzwert von 130 g CO2/km. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Umwelthilfe (DUH) in ihrer vierten Dienstwagenabfrage unter 29 Bundesbehörden und 18 Unternehmen mit staatlichem Auftrag.
Diese wurden nach dem durchschnittlichen CO2-Ausstoß des Fahrzeugs der Behördenleitung bzw. des Vorsitzenden sowie nach der Gesamtflotte befragt und sollten Angaben zu ihrer Mobilitätsstrategie machen. Insgesamt erhalten 19 Bundesbehörden die „Grüne Karte“ für ein glaubwürdiges Klimabewusstsein. Vier Behörden konnten sich von einer gelben Karte auf eine grüne Karte verbessern. Zehn Behörden erhalten die „Gelbe Karte“ für gute Ansätze auf dem Weg zu mehr Klimaschutz. Hier sieht die DUH jedoch zum Teil entscheidenden Optimierungsbedarf bei der Wahl der Dienstwagen oder der Ausgestaltung der Mobilitätsstrategie.
Ausgerechnet Bundesanstalt für Straßenwesen schneidet am schlechtesten ab
Neun von 19 Bundesbehörden mit einer Grünen Karte erhalten die Höchstpunktzahl. Besonders erfreulich ist das Ergebnis der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die sich in allen Kategorien im Vergleich zum letzten Jahr weiter verbessert hat. Schlechteste Bundesbehörde in der Gesamtwertung ist die Bundesanstalt für Straßenwesen.
Das Ranking der Behördenchefs führt Roderich Egeler, Leiter des Statistischen Bundesamtes an. Dahinter folgen die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel, Wolfram König (Bundesamt für Strahlenschutz) und Joachim Ullrich (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), die einen Dienstwagen mit einem CO2-Ausstoß von jeweils 109 g CO2/km fahren. Schlusslicht unter den Behördenchefs ist wie 2014 Frank-Jürgen Weise, Vorsitzender des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit. Sein Dienstwagen emittiert 169 g CO2/km und überschreitet den EU-Grenzwert um 30 Prozent.
Folgt: Gesamtdurchschnitt gesunken