Bundesbehörden klimafreundlich mobil

Gesamtdurchschnitt gesunken

Positiv bewertet die DUH, dass der durchschnittlicheCO2-Ausstoß aller erfassten Behördenflotten 2015 auf 125 g CO2/km gesunken ist. Im letzten Jahr lag der Durchschnittswert noch bei 131 g2 CO2/km. 19 Bundesbehörden und damit 66 Prozent der befragten Behörden halten mit ihrer Flotte den EU-Grenzwert ein oder unterschreiten ihn deutlich. Spitzenreiter in dieser Kategorie ist das Bundesamt für Naturschutz mit einem durchschnittlichen CO2-Wert von 81 g CO2/km. Schlusslicht ist das Deutsche Patent- und Markenamt mit durchschnittlich 194 g CO2/km.

Deutlich schlechter als die unmittelbar den Ministerien unterstellten Bundesbehörden schneiden die Banken in Landes- oder Bundesbesitz sowie die öffentlichen Unternehmen ab. Vier von 18 Befragten erhalten eine „Grüne Karte“ für ein glaubwürdiges Klimabewusstsein – eine mehr als im letzten Jahr. Fünf Unternehmen sehen die „Gelbe Karte“. Neun „Rote Karten“ wurden für zu hohe CO2-Emissionen oder wegen mangelnder Transparenz vergeben.

Positiv ist die Entwicklung der Bundesdruckerei GmbH, die sich von einer „Roten Karte“ im letzten Jahr auf eine „Grüne Karte“ verbessert hat. Die Deutsche Flugsicherung GmbH lässt die „Gelbe Karte“ aus dem letzten Jahr hinter sich und erhält ebenfalls eine „Grüne Karte“. Abgerutscht auf eine „Gelbe Karte“ ist die Deutsche Rentenversicherung Bund, aufgrund von schlechten CO2-Werten bei dem Vorstandsfahrzeug und der Vorstandsflotte. Alle neun „Roten Karten“ für die Unternehmen mussten wegen mangelnder Transparenz bei den Angaben vergeben werden.

Großes Verbesserungspotenzial

Die DUH sieht bei allen öffentlichen Unternehmen und Landesbanken ein großes Verbesserungspotenzial. „Viele öffentliche Unternehmen erhalten aufgrund ihrer guten Durchschnittswerte bei der Gesamtflotte und zum Teil vorbildlicher Mobilitätsstrategien die „Grüne“ bzw. zumindest „Gelbe Karte““, sagt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Bei den Unternehmenschefs spielt Klimaschutz bei der Wahl des Dienstwagens jedoch – von einer Ausnahme abgesehen – keine Rolle.“

Bernhard Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Unfallversicherung Bund und Bahn hält als Einziger mit seinem Dienstwagen den EU-Grenzwert ein. Alle anderen Vorsitzenden fahren in Sachen Klimaschutz hinterher und verzichten auf ihre Vorbildfunktion. Schlusslicht in diesem Ranking sind Tanja Gönner (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH) und Axel Reimann (Deutsche Rentenversicherung Bund). Ihre Dienstwagen stoßen jeweils 158 g CO2/km aus und damit über 20 Prozent mehr als der EU-Grenzwert vorgibt.

Ab 2020 sind in der EU neue Grenzwerte vorgeschrieben, es gilt dann ein Wert von 95 g CO2/km. Die DUH wird ihre Bewertungskriterien schrittweise anpassen und verschärfen.

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