Bieterverfahren für Braunkohlesparte
Minus zwei Milliarden Euro ist das Braunkohlegeschäft von Vattenfall laut Greenpeace wert. Also dachten sich die Umweltschützer, die Sparte zu übernehmen und dazu noch Geld als Mitgift einzusacken. Doch die Schweden machen nicht mit. Und sprechen von einem „PR-Gag“. Folglich ist Greenpeace aus dem Bieterverfahren für die deutsche Vattenfall-Braunkohle ausgeschlossen worden. Die mit dem Verkauf beauftragte US-Bank Citigroup habe dies damit begründet, dass Greenpeace nicht wirklich beabsichtige, als Bieter aufzutreten. Ähnlich äußerte sich ein Vattenfall-Sprecher, berichtet der ARD-Korrespondent in Stockholm, Carsten Vick: Bei dem Konzern hieß es, man habe das Angebot „nie wirklich ernst genommen und eher als einen PR-Gag angesehen“.
Von Jänschwalde bis Schwarze Pumpe
Hintergrund ist der Machtwechsel in Schweden vor rund einem Jahr. Die neue rot-grüne Regierung verlangt vom Staatskonzern Vattenfall, sich stärker auf regenerative Energien zu fokussieren. Als Konsequenz hatte Vattenfall Ende September den Verkaufsprozess eingeleitet. Es geht dabei um die Kraftwerke Jänschwalde und Schwarze Pumpe in Brandenburg, um die Anlage Lippendorf in Sachsen sowie um Vattenfalls Braunkohle-Tagebaubetriebe in der Lausitz, sowie Braunkohle- und Wasserkraftwerke.
Das mit dem „wahren Wert“ sieht Vattenfall anders
Greenpeace hatte Anfang Oktober mitgeteilt, man werde sich in den Bieterprozess einschalten. Das Braunkohlegeschäft sollte in eine gemeinnützige Stiftung überführt und dann in ein Erneuerbare-Energien-Unternehmen umgeuwandelt werden. Der Haken: Greenpeace behauptete der „wahre Wert“ der Kohlesparte aufgrund der ökologischen Folgekosten des Kohleabbaus liege bei minus zwei Milliarden Euro. Darum sollte Vattenfall Geld an Greenpeace überweisen. Da galt der Werbespruch (siehe Foto li.) „Für Berlins Energie geben wir alles“ plötzlich nicht mehr…
–>Quelle: tagesschau.de/wirtschaft/vattenfall