COP21-Verhandlungen: Zwei-Grad-Grenze reicht Inselstaaten nicht aus
„Schockierende Nachrichten“ – schreibt das Kampagnenportal Avaaz: „An den Klimaverhandlungen in Paris werden unzählige Lobbyisten für fossile Brennstoffe teilnehmen, während sich kleine Inselstaaten, die wegen des Klimawandels zu versinken drohen, grade einmal eine Handvoll Delegierte leisten können.“ In der Tat: „Die internationalen Verhandlungen vor der 21. UN-Klimakonferenz stocken. Doch jetzt treten die kleinen Inselstaaten nach vorne, die um ihre Existenz bangen. Sie kämpfen für ein ehrgeiziges Klimaabkommen,“ berichtet EurActiv Frankreich.
Avaaz weiter: „Um der Welt wirklich vor Augen zu halten, wie viel auf dem Spiel steht und wie dringend wir handeln müssen, sind oftmals die Stimmen der Länder gefragt, die am stärksten vom Klimawandel bedroht sind. Denn dort leiden die Menschen bereits unter gewaltigen Taifunen und dem steigenden Meeresspiegel“.
Weniger als 0,00001 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen
Avaaz zitiert Euractiv: „Viele kleine Inselstaaten versinken langsam unter den Wellen und das ist einfach nur ungerecht — schließlich haben sie viel weniger Umweltverschmutzung erzeugt, als der Rest der Welt: Die Republik der Marshallinseln produziert weniger als 0,00001 Prozent der weltweiten Treibhausgas-Emissionen. (Zum Vergleich: EU, USA und China generieren die Hälfte der weltweiten Treibhausgas-Emissionen.) Wenn wir nicht schnell handeln, könnten sie für immer von der Landkarte verschwinden und ihre Bewohner vor eine schreckliche Wahl stellen: ertrinken oder das Heimatland verlassen. Die Marshallinseln sind der erste kleine Inselstaat, der seine CO2-Reduzierungsziele für die Klimakonferenz in Paris einreicht.
Der Inselstaat will die Treibhausgas-Emissionen bis 2025 um 32 Prozent und bis 2030 um 45 Prozent senken. Bis 2050 soll es dort demnach keine CO2-Emissionen mehr geben. Die Marschallinseln hoffen darauf, dass die größeren CO2-Emittenten ihrem Beispiel folgen und ehrgeizigere Ziele anstreben.“
Folgt: Pariser Gipfel „der letzte seiner Art, um ein weltweites Klimaabkommen zu erreichen“