Altmaier: Töpfer muss mindestens so alt werden wie Helmut Schmidt
Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) verriet den Festgästen, dass Töpfer es war, der ihn seinerzeit im Saarland ermutigt habe, in die Politik zu gehen. Allerdings wisse er bis heute nicht, ob das die richtige Entscheidung war, kokettierte Altmaier.
Dass die Nachhaltigkeitsdebatte in Deutschland und in der Welt ohne Klaus Töpfer nie soweit gekommen wäre, fuhr Altmaier fort, was vom Publikum aus hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft mit großem Beifall bestätigt wurde. So alt wie der gerade verstorbene Altkanzler Helmut Schmidt müsse Töpfer mindestens werden.
„Was wir gerade erleben, ist das bisher größte Nachhaltigkeitsdesaster, das wir erlebt haben uns vorstellen können – Naher Osten – Zusammenbruch eines ganzen Staatensystems – Millionen von Menschen auf der Flucht.“ Das Problem sei mit Zäunen und Abschottung nicht zu lösen. Wir lebten nun mal nicht auf einer Insel der Seligen. Wir müssten dringend dazu beitragen, dass die großen Probleme unserer Zeit gelöst würden, so Altmeier.
Der Klimaforscher Veerabhadran Ramanathan erzählte, wie er Töpfer während dessen UNEP-Chef nach Nepal eingeladen hatte um ihm die „große braune Wolke“, die sich über China, Indien und halb Asien gebildet hatte, zu zeigen. Töpfer versprach, das Phänomen erforschen zu lassen, Ramanathan war maßgeblich daran beteiligt war.
Ex-Minister Pekka Haavisto aus Finnland erinnerte daran, dass Töpfer nach den Kriegen um die Jahrtausendwende auf dem Balkan, im Irak und in Afghanistan Studien über den Zustand der Umwelt nach Kriegen (sogenannte Post-Conflict Assessements) anfertigen hatte lassen. Pekka Haavisto war zehn Jahre mit von der Partie, und später Sonderbeauftragter der Europäischen Union für Darfur. Von einem seiner jüngsten Afghanistan-Besuche brachte Haavisto folgende Geschichte mit: Ein Taliban, der heute eine Universität leitet, an der nach seinen Angaben auch Frauen studieren dürfen, bat ihn um Hilfe. Haavisto fragte vorsichtig: „Was für eine Hilfe brauchen die Taliban denn?“ Darauf der Rektor: „Der ,Islamische Staat‘ rekrutiert auf unserem Campus und radikalisiert unsere Jugend.“
Folgt: „Exekutivdirektor emeritus und Honorary Senior Fellow“