Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den „Energiewenden“ in verschiedenen Ländern
Am 11.11.2015 sprachen neben Hüttl RWE-MENA-Koordinator Paul van Son, Eberhard Umbach (acatech) und Alexander Bradshaw. In Arbeitsgruppen drehte sich alles rund um Erneuerbare Energien, den Kunden von morgen, solarthermische Kraftwerke, sowie Netze und Speicher. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zwischen den „Energiewenden“ in den verschiedenen Ländern gibt. Auf dem Podium diskutierte Reinhard F. Hüttl darüber mit Experten aus den USA, China, Japan sowie für den Nahen Osten und Nordafrika. Dabei wurde deutlich, dass all diese Länder – trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen – vor der Herausforderung stehen, immer mehr fluktuierenden Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen in das Energiesystem zu integrieren. In Arbeitsgruppen tauschten sich die Teilnehmer anschließend über den Forschungs- und Entwicklungsstand von Technologien wie flexiblen Kohle- und Erdgaskraftwerken, intelligenten Stromnetzen und Speichern aus.
Besonders groß ist der Forschungsbedarf nach Ansicht vieler Experten beim Verkehr und der Wärmeerzeugung: Wie gelingt es diese Sektoren, nachhaltiger zu gestalten? Wie kann überschüssiger Strom aus Wind und Photovoltaik als Energiequelle dafür genutzt werden? Und welche Rolle spielt Wasserstoff im Energiesystem der Zukunft? Diese und weitere Fragen rückten am zweiten Veranstaltungstag in den Fokus.
Am zweiten Tag, dem 12.11.2015, beschäftigten sich die Experten, darunter CEC-Direktor Robert Schlögl („CO2-Nutzung aus großen industriellen Quellen“) u.a. mit erfolgreichen Kooperationen zwischen Industrie und Wissenschaft und beleuchten Strategien, um mit den von Politik und Gesellschaft gesetzten Rahmenbedingungen umzugehen.
Rolf Martin Schmitz, COO der RWE AG erklärte zur Eröffnung der Konferenz: „Nicht nur Deutschland, sondern viele Länder weltweit müssen ihr Energiesystem anpassen. Es geht darum, effiziente Wege zu finden, wie eine wirtschaftliche, nachhaltige und sichere Energieerzeugung aussehen kann. Dafür ist Forschung und Entwicklung in einem engen Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Industrie zwingend nötig.“ Und er fügt hinzu: „Deshalb freue ich mich, dass sich in den nächsten zwei Tagen rund 100 Experten aus 20 Ländern treffen. Wir alle können voneinander profitieren und gemeinsam daran arbeiten, mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten einen großen Schritt weiter voran zu kommen.“ In Deutschland und weltweit sind kurz- und mittelfristig vielfältige Innovationen nötig. Die Liste technologischer, regulatorischer und gesellschaftlicher Bausteine der Energiewende ist lang, vielfältig und interdisziplinär. Solarzellen, Batterien, Biotreibstoffe, Stromnetze, Leichtbau, Geothermie sind nur einige Stichworte.
„Die Energiewende ist eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen. Für deren Umsetzung ist die Expertise einer Vielzahl von Disziplinen entlang der gesamten wissenschaftlichen und technischen Wertschöpfungskette essenziell“, so Schmitz: „Wichtig ist der intensive Dialog zwischen allen Beteiligten, besonders auch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das IERE General Meeting bringt starke Partner aus diesen Sektoren an einen Tisch.“
IERE versteht sich als internationale Plattform für die Austausch zwischen Forschungs- und Entwicklungsexperten aus dem Bereich Energieversorgung. Die jährliche Konferenz organisiert und gestaltet die Plattform jeweils gemeinsam mit lokalen Partnern.
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