Auf dem Weg ins digitale Zeitalter – dena-Plattform Digitale Energiewelt vernetzt Akteure
Mit der Digitalisierung stoßen etablierte Geschäftsmodelle an ihre Grenzen – gleichzeitig eröffnen sich große Chancen und Perspektiven. Denn innovative Unternehmen können neue Produkte und Technologien entwickeln und damit auch im Ausland neue Märkte erschließen. Um die verschiedenen Akteure zusammenzubringen, damit sie branchenübergreifend Lösungsstrategien und Handlungsempfehlungen erarbeiten können, kündigte dena-Chef Andreas Kuhlmann zum Auftakt des Plenums eine „Plattform Digitale Energiewelt“ für Anfang 2016 an.
Matthias Machnig, Staatssekretär im BMWi, ging in seinem einleitenden Vortrag auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ein. Deutschland habe im Energiesektor gute Voraussetzungen, weil der Umbau der Energieversorgung bereits weit vorangeschritten sei. Hier könne ein Leitsektor entstehen, in dem die Chancen des digitalen Wandels für die gesamte Industrie sichtbar werden. Dies sei entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Auf dem Weg dorthin müssten aber noch einige Fragen geklärt werden.
Gemeinsames Verständnis von Digitalisierung finden
Zunächst gehe es um ein gemeinsames Verständnis von Digitalisierung. Hinzu kämen Fragen wie Kompatibilität, Datensicherheit, Umgang mit Flexibilität in der Erzeugung und neue Formen von Unternehmenskooperationen. Denn kein Unternehmen könne die vielen Aspekte der Entwicklung allein abdecken, betonte Machnig. Deshalb müssten Unternehmen, Wissenschaft und Politik Lernpartnerschaften eingehen. Die dena-Plattform sei ein wichtiger Vorstoß in diese Richtung.
Neue Geschäftsmodelle entwickeln
In der anschließenden Diskussion waren sich die Teilnehmer einig, dass digitale Netze eine notwendige Voraussetzung sind, um neue Geschäftsmodelle möglich zu machen. Allerdings fehle es oft noch an finanziellen Anreizen für entsprechende Investitionen.
Konsens herrschte auch darüber, dass die etablierten Unternehmen der Energiebranche sich auf große Herausforderungen einstellen müssen. Walter Haas, CTO & Mitglied der Geschäftsleitung von Huawei Technologies Deutschland, verwies abschließend darauf, dass die Bedeutung der IT in den Unternehmen zunehmen werde und dass der Trend zu einer nie dagewesenen Vernetzung führe.
Mission 2050
Klimapolitik ist unumkehrbar – darüber sind sich mittlerweile alle einig. Wie Deutschland sein Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft bis 2050 erreichen kann, haben Vertreter aus Politik, Gewerkschaften und NGOs im Abschlussplenum erörtert. Jochen Flasbarth, Staatssekretär im BMUB, eröffnete das Abschlussplenum mit einer Einschätzung der bevorstehenden UN-Klimaverhandlungen in Paris. Im Gegensatz zu früheren Klimakonferenzen seien die Bereitschaft der Länder größer und die technischen Möglichkeiten konkreter.
Schon vor Beginn der Konferenz lägen Klimaschutzpläne von über 160 Nationen vor. Allein mit diesen Plänen ließe sich die Erderwärmung auf 2,7 Grad begrenzen. Das sei bereits ein großer Schritt, noch bevor überhaupt ein Vertrag unterzeichnet worden sei. In Paris werde es darum gehen, eine stabile Architektur für den langfristigen Prozess mit möglichst breiter Beteiligung festzulegen – und Raum für eine weitere Steigerung der Maßnahmen zu geben, sodass die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden könne.
Folgt: Klimaschutz braucht Beteiligung aller