BSW kritisiert KWKG-Novelle

KWKG-Novelle: Verpasste Chance für Energiewende und Klimaschutz – Ganzjährige Förderung fossiler Kraft-Wärme-Kopplung erschwert Energiewende im Fernwärmesektor

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) übte Kritik an der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes, die am 03.12.2015 im Deutschen Bundestag verabschiedet wurde. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig: „Subventionen fossiler Energie dürfen die Energiewende nicht länger blockieren! Das ist eine verpasste Chance für den Klimaschutz!“

Zwar sei es richtig, Kraft-Wärme-Kopplung für einige Jahre weiter zu fördern. Der Ausbau Erneuerbarer Energien dürfe dadurch aber nicht verzögert werden. Körnig: „Der Gesetzgeber versäumt es, die Förderung neuer fossil befeuerter KWK-Anlagen für die Fernwärmeversorgung auf die Heizperiode zu beschränken.“ In den Sommermonaten müsse vielmehr Solarenergie endlich deutlich stärker auch im Fernwärmebereich genutzt werden, wie dies zum Beispiel im Nachbarland Dänemark bereits geschehe und von zahlreichen Wissenschaftlern gefordert werde.

„Für einen wirksamen Klimaschutz ist dies unverzichtbar und ohne zusätzliche Förderung möglich. Mit der jetzt beschlossenen KWK-Förderung auch in den Sommermonaten wird es deutlich schwerer, Solarenergie auch im Fernwärmesektor zu nutzen. Hier wird ein unnötiger Konflikt zwischen Kraft-Wärme-Kopplung und der Solarenergie geschaffen – zwei Technologien, die sich eigentlich gut ergänzen könnten“, so Körnig.

Der Klimaschutz könne durch die Nutzung großtechnisch erzeugter Solarwärme in bestehenden Wärmenetzen wesentlich kostengünstiger realisiert werden als auf anderem Wege. Öko-Wärme aus großen Solarkollektorfeldern erfordere nur halb so viel finanzielle Förderung pro eingesparter Kohlendioxid-Emission wie KWK-Kraftwerke, die mit fossiler Energie befeuert werden. Mittelfristig könnten so in Deutschland immerhin bis zu fünf Millionen Tonnen [[CO2]] eingespart werden.

Der Bundesverband Solarwirtschaft fordert die Bundesregierung auf, die Förderung neuer KWK-Anlagen noch in dieser Legislaturperiode so zu reformieren, dass sie mit den Zielen der Energiewende in Einklang gebracht werden.

->Quelle: solarwirtschaft.de