Climate-KIC-Studie: Europäische Wirtschaft ist bereit für Kampf gegen Klimawandel, es fehlt Know-how und Innovationsbereitschaft
Die europäische Wirtschaft möchte zwar den Klimawandel stoppen, es fehlt ihr dazu aber an dem nötigen Know-how sowie an Entschlossenheit und Innovationsbereitschaft. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie* zum Umgang der europäischen Wirtschaft mit dem Klimawandel von Climate-KIC, der größten europäischen Innovationsinitiative für klimafreundliche Technologien. Die Studie wurde am 03.12.2015 bei der UN-Klimakonferenz COP21 in Paris veröffentlicht. Sie analysiert die Innovationsbereitschaft der Verantwortlichen der europäischen Unternehmen, den Klimawandel von einer Bedrohung in eine Chance zu verwandeln.
Sensibilität für den Klimawandel und dessen Folgen sind in jedem Fall vorhanden: So sind sich 63 Prozent der Verantwortlichen bewusst, dass der Klimawandel für ihr Unternehmen unterschiedlichste Risiken birgt. Mit Blick auf die steigende Nachfrage nach umweltschonenden Produkten und Services geben zudem 63 Prozent der Befragten an, dass sie mit einer klimafreundlicheren Ausrichtung den Umsatz ihres Unternehmens steigern könnten. 59 Prozent der Befragten berichten zudem, dass es in ihrem Unternehmen bereits eine Strategie für den Umgang mit dem Klimawandel sowie die Identifikation der damit verbundenen Chancen und Risiken gibt.
Unternehmen sehen nur wenig Spielraum
Trotz der positiven Absichten sieht jedoch nicht einmal ein Drittel (29 Prozent) der befragten Unternehmen für sich großen Spielraum, innovative Technologien und Methoden zur Bekämpfung des Klimawandels einzusetzen. Sogar nur 14 Prozent der Unternehmen sehen Gestaltungsspielraum dabei, ihr Geschäftsmodell so weiterzuentwickeln, dass es weniger Ressourcen verbraucht und weniger Treibhausgase verursacht. Noch besorgniserregender: Ungeachtet des Klimawandels meint mehr als jedes dritte europäische Unternehmen (35 Prozent), dass ihr Markt von externen Faktoren und Veränderungen wie dem Klimawandel nicht betroffen ist. Dementsprechend sehen diese Unternehmen keinen Anlass dazu, etwas zu ändern und Innovationen anzuvisieren.
Innovationen als Schlüssel
„Innovationen haben im Lauf der Geschichte bei allen einschneidenden sozialwirtschaftlichen Umwälzungen eine entscheidende Rolle gespielt. Bei der Bewältigung des drohenden Klimawandels wird es nicht anders funktionieren können. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die Wirtschaft sich neu ausrichten muss, um die drohende Erderwärmung um 2° C noch zu verhindern. Anscheinend haben viele Unternehmen verlernt, innovativ zu sein oder schieben notwendige Innovationen so lange auf, bis von der Politik ein Allheilmittel kommt. Eine solche Vorgehensweise entspricht jedoch keinem ausgeprägten Verständnis für die Risiken des Klimawandels. Noch hat die Wirtschaft aber die Wahl: Entweder sie gestaltet die [[CO2]]-freie Zukunft aktiv mit oder aber die Folgen des Klimawandels diktieren ihr irgendwann das Handeln. Unternehmen benötigen deshalb jetzt einen ganzheitlicheren Ansatz und müssen innovationsfreudiger werden. Dadurch können sie dann auch ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen und sich Wettbewerbsvorteile verschaffen“, kommentiert Bertrand van Ee, CEO vom Climate-KIC.
Folgt: Rechtssicherheit notwendig