„Klimawandel nicht verantwortlich“ – „Wetterkapriole“
Die NOZ (Neue Osnabrücker Zeitung) zitierte dpa am 30.12.2015 mit dem Satz: „Es war eine Wetterkapriole: Ausgerechnet im Winter kletterten die Temperaturen am Nordpol in die Höhe. Doch der Ausnahmezustand dauerte nicht lange.“ Zwischenzeitlich waren die Temperaturen am Nordpol angeblich auf „bis zu“ 50 Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt gestiegen. Normal wären zu Silvester am Nordpol minus 40 Grad – „derzeit herrschen dort jedoch geradezu milde Temperaturen im Plusbereich. In den kommenden Tagen könnte es am Pol wärmer werden als in Südkalifornien“, hatte n-tv am gleichen Tag gemeldet.
Ursache: ein Sturmsystem von historischen Ausmaßen östlich von Grönland – entwickle sich dieses Tief weiter wie berechnet, könnte in den nächsten Tagen die Abweichung von 50 Grad erreicht werden, schrieben die Forscher des US-Wetterdienstes NOAA laut n-tv. Ihr globales Vorhersagemodell GFS zeige ein Wettersystem bei Island, das mehrere hundert Kilometer lang sei. Über Island, schrieb die eigentlich seriöse Washington Post, werde ein „Monstersturm explodieren“. Das schon teilweise überschwemmte Großbritannien werde noch mehr Regen abbekommen. Im Norden Kanadas und in Sibirien werde es bis zu 20 Grad wärmer als sonst.
Vom Monster zur Kapriole
Doch inzwischen haben sich die Temperaturen wieder deutlich abgekühlt – auf etwa minus 15 Grad, sagte die Meteorologin Jutta Perkuhn vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Hamburg der NOZ. Aus dem „Monstersturm“ war über Nacht eine Wetterkapriole geworden – Perkuhn: „Ursache war ein kleiner Warmluftvorstoß. Dem ist jetzt die Puste ausgegangen.“ Die Warmluft-Welle werde nun nicht mehr so stark in Richtung Norden geschoben wie in den Vortagen. Auf der Inselgruppe Spitzbergen im Nordatlantik sei es am Donnerstag noch fünf Grad warm gewesenc – aber auch dort werde die Temperatur bis Montag fallen, sagte Perkuhn.
Folgt: Nichts mit Klimawandel zu tun