Industrie warnt vor Kohleausstieg

BDI-Grillo: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht vom Vorreiter zum Einsiedler werden“

Der BDI lehnt Ausstiegspläne aus der Kohle-Verstromung ab. BDI-Präsident Grillo sagte dpa, der Einsatz fossiler Energieträger werde ohnehin nach und nach zurückgehen. Dazu brauche man keine politischen Sonderpläne. Man könne nicht aus Deutschland heraus das Weltklima retten. Nach allem, was man heute wisse, würden auch im Jahr 2050 noch Kohle- und Gaskraftwerke benötigt.

Grillo meinte Umweltministerin Hendricks und ihr Ziel, 2016 einen Klimaschutzplan für die Zeit bis 2050 zu beschließen. Sie will darüber bis zum Sommer Gespräche mit Industrie- und Gewerkschaftsvertretern führen. Der derzeitige Stand der Technologie erlaube den kompletten Ausstieg aus der Kohle noch nicht, so Grillo. Die Industrie bringe Wohlstand, Arbeitsplätze und Innovationen – gerade auch für die Energiewende. Grillo wörtlich: „Keinem ist gedient, dem Industriestandort Deutschland den Stecker zu ziehen“. Nach den Worten des BDI-Chefs muss garantiert werden, dass die Stromversorgung langfristig sicher bleibt.

Der BDI-Chef hält – nicht überraschend – den von Hendricks angekündigten Klimaschutzplan 2050 für übertrieben. Alle wollten schließlich einen Rückgang der Kohlendioxid-Emissionen. Das schließe auch einen allmählichen Rückgang der fossilen Energieträger ein: „Dazu brauchen wir keine technologiespezifischen politischen Sonderpläne.“ Dies werde der Emissionsrechtehandel von allein bewirken. Bei einem globalen funktionsfähigen Emissionshandel werde der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen dort eingespart, wo es am günstigsten sei. Industrieunternehmen seien Problemlöser und keine Dinosaurier, so eine Erklärung des BDI.

Grillo: „Selbst 2050 wird es nach allem, was wir heute wissen, mangels Speicherlösungen noch fossile Kraftwerke in unserem Land geben müssen – anders geht es nicht.“

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