Argumente gleichen sich an
In seiner zweiten Studie blickt Farrell nun auf den Einfluss, den die Lobbyisten errungen haben. Zunächst hat die Computeranalyse erkannt, dass die gesponserten Organisationen, insbesondere die drei Thinktanks mit den patriotischen Namen, das argumentative Zentrum der Bewegung gegen Klimaschutz bilden. Auch Gruppen ohne Firmenfinanzierung orientierten sich immer mehr an ihnen. Und nicht nur diese: Der Soziologe aus Yale hat auch knapp 15.000 Zeitungsartikel, fast 2.000 Äußerungen der Präsidenten Clinton, Bush und Obama und annähend 8.000 Redebeiträge im US-Kongress in seinen Computer eingelesen. Eine semantische Analyse ergab dann, dass sie alle – bei großen individuellen Schwankungen – den Äußerungen der Lobbyisten im Lauf der Jahre tendenziell immer ähnlicher wurden.
In der Logik der Soziologen, die das Netzwerk der Lobbyisten analysiert haben, ist Smith dabei nur ein Schauspieler. „Wie ein Broadway-Stück hat die Gegenbewegung einige Stars im Rampenlicht“, sagte Robert Brulle gegenüber „Scientific American„. „Aber dahinter steht eine Organisation mit Regisseuren, Drehbuchschreibern und Produzenten.“
Christopher Schrader, studierter Physiker, ist seit 25 Jahren Wissenschafts-Journalist und hat bei Geo-Wissen, beim Nachrichten-Magazin Facts in Zürich und zuletzt 15 Jahre bei der Süddeutschen Zeitung gearbeitet. Von 2004 bis 2008 koordinierte er außerdem als Textchef die Artikel des Magazins SZ-Wissen, zwischen 2011 und 2015 lebte er als Wissenschaftskorrespondent der SZ in Berlin. Seine Themen sind vor allem Klimaforschung, Energietechnik, Umwelt, Physik und Geowissenschaften; er betreute eine SZ-Serie über Evolution. 2006 bekam der den Preis Punkt der Akademie der Technikwissenschaften Acatech für den besten Magazinbeitrag verliehen. 2007 erschien sein Buch „Darwins Werk und Gottes Beitrag“ über Kreationismus und Evolutionstheorie.
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