Ein Vortrag in der Berliner Humboldt-Uni
Auf Einladung des Hermann von Helmholtz-Zentrums für Kulturtechnik (HZK) und der Stiftung Mercator sprach Prof. Robert Schlögl (FHI Berlin und MPI CEC, Mülheim a.d. Ruhr) am 14.01.2016 im Kinosaal der Humboldt-Universität zu Berlin über das Thema: „Energiewende – Was wir können und was wir wollen“.
Zu Beginn klopfte Schlögl Energiesysteme auf Nachhaltigkeit ab: Derzeit verbrennen wir historische Biomasse in Form fossiler Energieträger. Dadurch verbrauchen wir in kürzester Zeit endliche Vorräte, zu deren Bildung die Natur Millionen von Jahren benötigt hat und erhöhen extrem schnell die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, deren Aufnahmekapazität aber begrenzt ist. Wir kennen über die Erderwärmung hinaus noch längst nicht alle Auswirkungen – zum Beispiel die auf die Ozeane sind (noch) unklar, die Auswirkungen können aber nicht kurzfristig angehalten werden: Wenn wir heute nichts mehr verbrennen, dauern die Auswirkungen des bis heute Verbrannten noch ca. 1.000 Jahre.
Weiter wies Schlögl darauf hin, dass „Energie nicht nur Strom ist“. Es gehe auch um Wärme und Fortbewegung. Und die verschiedenen Energiearten würden sehr unterschiedlich wahrgenommen, zumal deren Kosten.
[note Was wir nicht (wahrhaben) wollen: Energiekosten werden sehr unterschiedlich empfindlich wahrgenommen. Und: Strom war bisher nicht wirklich unsere Sorge (wie wird das in Zukunft?). Schließlich das Problem der Ausnahmen für die energieintensive Industrie: Intensiv bedeutet „Kosten pro Wertschöpfung“. Die Privathaustalte zahlen am meisten für den Strom. Am meisten Energie verbraucht wird für Mobilität, dann kommen Heizen und Strom – ganz am Ende der Skala das Kochen.]
nterschiedliche Wahrnehmung der Energiekosten
25 Prozent der Kunden, die Privatverbraucher, zahlen den Löwenanteil der Energiekosten. Dabei geben wir viel mehr Geld für Treibstoff und Heizung aus. Hauptemittent an Treibhausgasen ist das Erdöl (Autofahren und Heizungen), danach kommt die Braunkohle, gefolgt von Gas und Steinkohle (aber die eindeutige Zuordnung der Quellen ist problematisch!). Wobei sich die Energieträger wesentlich unterscheiden
- hinsichtlich der Klimawirkung (Gas am günstigsten als fossile Quelle),
- hinsichtlich ihrer Preise (Gas am teuersten).
Die Energieversorgung sei systemisch: „Energiewende 1.0“ bedeute den Ausstieg aus der nuklearen Energiegewinnung – „Energiewende 2.0“ den Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Ziel der Energiewende ist nur der systemweite Einsatz Erneuerbarer Energien. Und dazu brauchen wir die Umwandlung von Energie mittels der Chemie – die Chemische Energie-Conversion (CEC).
Folgt: Energiewende Weg in sichere und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft