Wolfgang Lemb (Hg.): Nachhaltig produzieren – zukunftsorientiert wachsen
Die ökologischen und sozialen Warnsignale stehen heute weltweit auf Dunkelrot: Der Klimawandel, die Finanzmarktkrise, die zunehmende Ungleichheit in der Einkommens- und Vermögensverteilung sowie die massiven Defizite in der öffentlichen Infrastruktur weisen auf gravierende Fehlentwicklungen unseres Wirtschaftssystems hin.
Doch wie schaffen wir den Wandel zu einem nachhaltigen Modell des Wirtschaftens? Wie kann der Wechsel vom kohlenstoff- und ressourcenintensiven Pfad hin zu einem klima- und sozialverträglichen qualitativen Wachstum gelingen? Das von IG-Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb herausgegebene Buch ist ein Plädoyer für den ökologischen Umbau der Industrie und für das Konzept der „Guten Arbeit“. Am 13.01.2016 wurde es in Berlin von Klaus Töpfer, Wolfgang Lemb, Petra Pinzler, Ralf Fücks und Matthias Machnig in der Berliner Heinrich-Böll-Stiftung präsentiert. Die IG Metall scheint „grüner“, als man denkt. Das Buch: lesenwert.
Mit Beiträgen von 24 Autoren:
Gerhard Bosch, Reinhard Bütikofer, Klaus Dörre, Reinhold Festge, Ralf Fücks, Patrick Graichen, Veronika Grimm, Harald Hagemann, Reiner Hoffmann, Gustav Horn, Kurt Hübner, Markus Janser, Bernd Lange, Florian Lehmer, Wolfgang Lemb, Matthias Machnig, Joachim Möller, Torsten Müller, Katja Rietzler, Angelika Thomas, Astrid Ziegler und Gregor Zöttl
Wolfgang Lembs „Leitartikel“: „Ein nachhaltiges Wirtschatsmodell der Zukunft“
Wie kann ein nachhaltiges Modell des Wirtschaftens in Zukunft aussehen und welche industriepolitischen
Rahmenbedingungen werden dazu gebraucht? Hierzu ist zunächst festzustellen, dass heute nahezu alle wichtigen Industriestaaten Industriepolitik betreiben. In der Ökonomie gibt es sicherlich noch eine Diskussion über das Pro und Contra von Industriepolitik, aber auch dort befinden sich die Verfechter der Lehre von der reinen Marktsteuerung tendenziell auf dem Rückzug. Zu gewichtig sind die Argumente derer, die die Notwendigkeit von Industriepolitik zur Steuerung der Märkte im Kapitalismus betonen. Und vor allem in der wirtschaftspolitischen Praxis ist die Frage, ob Regierungen Industriepolitik betreiben sollten oder nicht, beantwortet. Im Zentrum der Auseinandersetzungen steht die Frage, wie eine problemadäquate Industriepolitik gestaltet werden sollte. An dieser Stelle scheiden sich in der Tat die Geister.
Folgt: Unterschiedliche Typen von Industriepolitik