Exzellenzinitiative: Bund und Länder nehmen Bericht entgegen
Bundesministerin Johanna Wanka hat der Expertenkommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative gedankt. „Der Bericht zeigt, dass die Exzellenzinitiative die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Universitäten gestärkt hat,“ sagte die Ministerin. Im September 2014 hatte die von Bund und Ländern eingesetzte, internationale und unabhängige Expertenkommission mit der Evaluation der Exzellenzinitiative und ihrer Auswirkungen auf das deutsche Wissenschaftssystem begonnen. Jetzt liegt ihr Bericht vor.
Die Kommission bewertet die Exzellenzinitiative als erfolgreiches Instrument zur Verbesserung der Qualität und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems.
„Die Exzellenzinitiative hat der deutschen Wissenschaft neue Energie und Dynamik verliehen“, sagte Wanka, die auch Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK – siehe solarify.eu/gemeinsame-wissenschaftskonferenz) ist. Deutsche Spitzenforschung könne sich mit der Welt messen. „Die Forschungsleistungen konnten gesteigert werden, vielfach haben sich Hochschulen strategisch neu aufgestellt. Das Ziel, die Spitzenforschung an Universitäten im internationalen Wettbewerb zu stärken, ist und bleibt richtig,“ sagte die Ministerin.
Es ist vorgesehen, in der Sitzung der GWK am 22.04.2016 eine neue Bund-Länder-Vereinbarung in Nachfolge der Exzellenzinitiative zu beschließen und sie den Regierungschefinnen und Regierungschefs von Bund und Ländern im Juni dieses Jahres zur Entscheidung vorzulegen. So sieht es ihr Grundsatzbeschluss vom Dezember 2014 vor. Die Bundeskanzlerin und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder haben bereits ein klares Signal gegeben: Bund und Länder streben an, dass die bisher gemeinsam für die Exzellenzinitiative bereitgestellten Mittel mindestens im selben Umfang auch künftig für die Förderung exzellenter Spitzenforschung an Hochschulen zur Verfügung stehen.
Die GWK hatte im Jahr 2009 beschlossen, das Programm evaluieren zu lassen. Zum Vorsitzenden der „Internationalen Expertenkommission Exzellenzinitiative“ (IEKE) bestimmte die GWK den Wissenschaftler Dieter Imboden. Die weiteren neun Mitglieder wurden von der GWK auf seinen Vorschlag benannt. Die GWK bat die Kommission, eine übergreifende, vorrangig qualitative Bewertung der Exzellenzinitiative als strategisches Programm sowie ihre Auswirkungen auf das deutsche Wissenschaftssystem zu erarbeiten. Darüber hinaus formulierte die GWK Leitfragen, die auch Auswirkungen der Exzellenzinitiative auf nicht geförderte Universitäten einbezogen. Die Internationale Kommission war bei der Gestaltung ihrer Arbeit frei.
Diskusison im Ausschuss – Dynamik durch Exzellenzinitiative
„Die Exzellenzinitiative hat eine neue Dynamik in das deutsche Universitätssystem gebracht. Sie ist zu einem Symbol geworden für den Willen, die deutschen Universitäten international besser zu qualifizieren und hat einigen der leistungsfähigsten Universitäten zusätzliche Mittel an die Hand gegeben, um ihre Forschung zu stärken und ihre Strukturen zu optimieren.“ Das sagte Professor Dieter Imboden, Vorsitzender der Internationalen Expertenkommission, zur Evaluation der Exzellenzinitiative, bei der Vorstellung des Endberichts beim Öffentlichen Fachgespräch vor dem Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen ist ein 2005/06 erstmals ausgelobtes Förderprogramm in Deutschland, das nun weiter entwickelt werden soll. Kritisch merkte Imboden an, das es bei der Governance, also der Führung an den deutschen Universitäten immer noch ein erhebliches ungenutztes Potenzial gebe und ein substanzieller Nachholbedarf bestünde. Ferner trat Imboden für eine stärke inhaltliche Differenzierung der Universitäten ein. Ein erfolgreicher Differenzierungsprozess bedinge eine dafür geeignete Governance der Universität, welche auf Autonomie und starke Führungsstrukturen beruhe.