BP Energy Outlook 2035

Erneuerbare wachsen zwar schneller als fossile – aber 2025 noch 80 Prozent Öl, Kohle und Gas

Das Weltwirtschaftswachstum lässt die Energienachfrage steigen. 2035 benötige die Welt 34 Prozent mehr Energie als heute, prognostiziert der diesjährige BP Energy Outlook. Auch noch in zwanzig Jahren würden hauptsächlich fossile Energien diese Nachfrage zufrieden stellen – ihr Anteil werde 2025 bei 80 Prozent liegen. Erneuerbare Energien hätten zum gleichen Zeitpunkt einen Anteil am weltweiten Energiemix von neun Prozent – dreimal so viel wie heute.

Erneuerbare Energien wachsen schneller

Das BP-Szenario geht davon aus, dass Erneuerbare Energien künftig schneller wachsen werden als emissionsintensive Energieträger – ihnen wird ein jährliches Wachstum von 6,6 Prozent vorhergesagt. Die Erdgasverbrennung nehme bis 2035 um 1,8 Prozent pro Jahr zu, die von Öl um jährlich 0,9 Prozent. Nur der Wachstumsanstieg bei der Kohle werde sich stark verlangsamen, so dass 2035 Erdgas anstelle von Kohle der zweitwichtigste Energieträger sein werde.

Bevölkerungswachstum steigert Nachfrage nach Energie

Angetrieben werde der Energiehunger laut BP vom Bevölkerungswachstum und von steigenden Einkommen. Bis 2035 wird ein Anstieg der Weltbevölkerung auf fast 8,8 Milliarden Menschen erwartet. Damit werden 1,5 Milliarden mehr Menschen Energie benötigen als heute. Gleichzeitig wird für denselben Betrachtungszeitraum mehr als eine Verdoppelung des globalen Bruttoinlandsproduktes prognostiziert.

Unterschiedliche Entwicklung der Energienachfrage in Schwellen- und Industriestaaten

Das starke Wachstum in Schwellenländern wie China und Indien werde die Nachfrage nach Öl antreiben. Für die EU hingegen erwartet der BP-Outlook eine andere Entwicklung: Die Energienachfrage werde hier 2035 wieder auf dem Niveau von vor 50 Jahren liegen, obwohl die Wirtschaftsleistung dann um nahezu 150 Prozent größer sein werde.

Treibhausgasanstieg verlangsamt sich

Mit steigendem Energiehunger nehme auch die Belastung durch Treibhausgase zu. Im Jahr 2035 würden rund 20 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen als heute. BP sieht bis 2035 einen Anstieg der CO2-Emissionen von 0,9 Prozent pro Jahr voraus. Zum Vergleich: In den vergangenen 20 Jahren lag die jährliche Steigerungsrate doppelt so hoch. Der Ölkonzern geht heute also davon aus, dass sich der globale Treibhausgasausstoß zwar erhöht, aber nicht mehr so schnell wie in der Vergangenheit. Die BP-Prognose führt diese Entwicklung zu fast gleichen Teilen auf Verbesserungen der Energieeffizienz und eine Reduzierung der CO2-intensiven Energieerzeugung zurück.

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