Basler Grosser Rat verlangt sofortige AKW-Abschaltung
„Offenbar Atom-Unfall vertuscht,“ meldete der WDR am 04.03.2016. Postwendend behauptete die französische Atomsicherheitsbehörde Autorité de sûreté nucléaire (ASN): Im AKW Fessenheim sei nichts vertuscht worden – es habe sich gar nicht um einen Unfall gehandelt. Dessen ungeachtet verlangte das Basler Kantons- und Stadtparlament, der Große Rat, die sofortige Abschaltung Fessenheims. Mit 76 zu 11 Stimmen verabschiedete er eine Resolution, die den Regierungsrat (die Stadt- und Kantonsregierung) auffordert, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, damit der Atommeiler vom Netz genommen werde.
Laut Nuklearforum Schweiz habe die Betriebsmannschaft bei dem Zwischenfall der Ines-Stufe 1 (englisch: International Nuclear and Radiological Event Scale – s. Graphik) am 09.04.2014 alles richtig gemacht und den Reaktorblock 1 im Rahmen der normalen Betriebsvorschriften heruntergefahren. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe zu keinem Zeitpunkt bestanden. Die ASN stellte zu den Vorwürfen fest:
- Die Betreiberin Electricité de France (EDF) habe den Zwischenfall sofort der Aufsichtsbehörde gemeldet. Am Tag danach habe die ASN vor Ort eine Inspektion durchgeführt.
- Am 17. und 24. April 2014 habe die Behörde ihre Erkenntnisse auf ihrer Internetseit veröffentlicht.
- Im Juni und September 2014 sei die lokale Aufsichtskommission der umliegenden Gemeindebehörden über den Vorfall informiert worden. Im Mai und September 2014 wurden der Deutsch-Französischen-Kommission für Fragen der Sicherheit kerntechnischer Anlagen (DFK) Berichte vorgelegt. Im September 2014 wurde auch die Gemischte Kommission Frankreich-Schweiz für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz (CFS) informiert.