IRENA fordert Verdoppelung des weltweiten Erneuerbaren-Anteils bis 2030
Wenn der Anteil der Erneuerbaren Energien am globalen Energiemix bis 2030 verdoppelt würde, könnten jährlich bis zu 3.730 Millionen Euro eingespart werden – das 15-fache der Kosten. Dies geht aus einer Untersuchung der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) hervor.
Die Roadmap für eine Zukunft mit Erneuerbaren Energien oder REmap (Roadmap for a Renewable Energy Future), wie sie auch genannt wird, wurde am 17.03.2016 im Rahmen des „Berlin Energy Transition Dialogue“ veröffentlicht und enthält Empfehlungen für verschiedene Möglichkeiten zur Steigerung des Anteils Erneuerbarer Energien am globalen Energiemix von heute etwa 18 Prozent auf 36 Prozent bis 2030.
„Eine Verdopplung ist nicht nur machbar, sie ist auch günstiger”, so Adnan Amin, Generaldirektor von IRENA. „Die REmap zeigt auf, dass dies nicht nur der wirtschaftlichste, sondern auch der sozialste und umweltbewussteste Weg ist. Dadurch würden mehr Arbeitsplätze geschaffen und Millionen von Menschenleben aufgrund verringerter Luftverschmutzung gerettet werden. Die REmap würde uns außerdem auf den richtigen Kurs für die in Paris vereinbarte Begrenzung des weltweiten Temperaturanstiegs auf 2 °C bringen.“
Für die zweite Ausgabe der globalen REmap wurde die Analyse auf die 40 Länder ausgeweitet, die 80 Prozent der globalen Energie verbrauchen. Dem Bericht zufolge wurden große Fortschritte beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Stromerzeugung erzielt. Hier ist man auf gutem Wege, global bis 2030 ungefähr 30 Prozent des Stroms zu erzeugen (ausgehend vom heutigen Stand von 23 Prozent). Im Falle einer Verdopplung würde dieser Anteil auf über 50 Prozent weiter anwachsen Ein großes Potenzial besteht bei den Erneuerbaren Energien auch in den Bereichen Verkehr, Bauwesen und Industrie, doch im Moment hinken diese Bereiche noch hinterher.
Wärme- und Kältesektor im Fokus
„Im Stromsektor kommt die Energiewende gut voran, doch um globale Klima- und Entwicklungsziele zu erreichen, wird man in der nächsten Phase einen stärkeren Fokus auf den Verkehrssektor, sowie die Wärme- und Kälteversorgung legen müssen“, so Dolf Gielen, Direktor des Innovations- und Technologiezentrums von IRENA. „Wird eine Verdopplung erreicht, so würde auf diese Sektoren bis 2030 etwa die Hälfte der eingesetzten Erneuerbaren Energien entfallen. Das bedeutet, dass diese Sektoren ihren Anteil drastisch erhöhen müssen, soll dieses Ziel Wirklichkeit werden.“