PSI und Energie 360° testen in Zürich Power-to-Gas-Technologie
Das größte Forschungsinstitut für Natur- und Ingenieurwissenschaften der Schweiz, das Paul Scherrer Institut (PSI) und das Zürcher Erneuerbare-Energien-Unternehmen Energie 360° unterziehen in der Biogas-Aufbereitungsanlage Werdhölzli die Power-to-Gas-Technologie einem Praxistest: Laut einer Medienmitteilung werden in einem speziellen Reaktor Wasserstoff und CO2 so durcheinander gewirbelt, dass sie sich besser zu Methan (CH4) zusammenschließen.
Die Versuchsanordnung
Das Roh-Biogas wird in der Versuchsanlage mit Wasserstoff vermischt, der mittels Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt wurde. Nickelteilchen stoßen als Katalysator die Reaktion von Wasserstoff mit dem im Roh-Biogas enthaltenen CO2 zu Methan an. Ein neu entwickelter Reaktor sorgt dafür, dass die Reaktion möglichst schnell und umfassend abläuft, indem er die Katalysatorteilchen durcheinanderwirbelt, so dass sich die Wasserstoff- und die CO2-Teilchen optimal vermischen und zu Methan verbinden. Am Ende kann nicht nur das bereits im Roh-Biogas vorhandene Methan genutzt werden, sondern auch das neu aus CO2 und erneuerbarem Wasserstoff entstandene. Das Ergebnis: Aus der gleichen Menge Abfall-Biomasse entsteht noch mehr Biogas, und das CO2 wird in einen neuen Energiezyklus eingebunden. Peter Dietiker, Bereichsleiter Erneuerbare Energien bei Energie 360°, zur klimapolitischen Dringlichkeit: „Wir müssen zügig so viel Erneuerbare Energie wie möglich in unser Energiesystem einbringen. In den nächsten fünf bis zehn Jahren könnten wir die Produktion Erneuerbarer Gase aus bereits bestehenden Biogas-Anlagen praktisch verdoppeln.“
Power-to-Gas gehört, so Energie 360° zu den aussichtsreichsten Ideen in der Energiebranche, Sie biete nicht nur Speichermöglichkeit für erneuerbaren Strom, sondern könne gleichzeitig die Produktion von Biogas-Anlagen erhöhen und aus CO2 einen nutzbaren Energieträger machen.
Den Pilotversuch in der Biogas-Aufbereitungsanlage Werdhölzli wollen das PSI und Energie 360°, die frühere Erdgas Zürich, von September bis Dezember 2016 durchführen. Unterstützt wird der Pilotbetrieb im Werdhölzli vom Bundesamt für Energie (BFE) und der Schweizer Gaswirtschaft über den Förderfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA). Die Empa (Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt) übernimmt das produzierte Biogas, um dieses in weiterentwickelten Gasfahrzeugen einzusetzen und im Gebäudebereich zu nutzen.
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