Die erfolgreichen Projekt-Konsortien:
- ENSURE mit dem Themenfeld 1 Neue Netzstrukturen unter Leitung von Professor Holger Hanselka des Karlsruher Instituts für Technologie, der RWTH Aachen, E.ON, TenneT TSO GmbH, Siemens AG und ABB mit weiteren 21 Partnern. Das Konsortium habe den überzeugendsten Antrag abgeliefert, so das BMBF, wie durch eine Kombination von dezentral und zentral erzeugtem Strom die Kosten für den Netzumbau verringert werden könnten. Nach derzeitigem Stand wird der Netzumbau bis zum Jahr 2025 mit bis zu 34 Milliarden Euro veranschlagt. Mehr auf: kopernikus-projekte.de/neue-netzstrukturen.
- Ein Konsortium unter Führung von Professor Walter Leitner der RWTH Aachen mit Themenfeld 2 „Power-to-X“ – Speicherung von Überschussstrom gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich und der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. – im Ganzen 62 Partner. Das Projekt möchte die großtechnischen Voraussetzungen dafür erarbeiten, dass mehr als 90% der zukünftigen Erneuerbaren Energien-Überschüsse in Form von chemischen Grundstoffen, gasförmigen Energieträgern und Kraftstoffen gespeichert werden können. Mehr auf: kopernikus-projekte.de/power-to-x.
- SynErgie mit dem Themenfeld 3 Industrieprozesse unter Leitung von Professor Eberhard Abele der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Stuttgart mit weiteren 83 Partnern. Mit SynErgie soll erstmals in Deutschland branchenübergreifend demonstriert werden, wie gerade energieintensive Produktionsprozesse an eine schwankende Energieversorgung angepasst werden können. Dadurch könnten die Energiekosten der Industrie bis 2020 um schätzungsweise mehr als 10 Milliarden Euro verringert werden – bei erheblicher Reduzierung der CO2-Emissionen. Mehr auf: kopernikus-projekte.de/industrieprozesse.
- ENavi mit Themenfeld 4 Systemintegration mit 64 Partnern, geleitet von Professor Ortwin Renn vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) Potsdam. ENavi betrachtet die Energiewende als einen gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozess und will dazu beitragen, die Energiewende mit größtmöglicher Akzeptanz voran zu treiben. Die erwarteten Erkenntnisse erlauben zudem eine Abschätzung des Marktpotenzials verschiedener Technologien. Mehr auf: kopernikus-projekte.de/systemintegration
Die vier Konsortien werden 2016 an die Arbeit gehen. Die Projektlaufzeit ist in drei Phasen unterteilt, so dass eine Anpassung an aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse möglich ist. Auch innerhalb der Projektphasen werden unabhängige Experten die Fortschritte fortwährend begleiten und evaluieren. Die zunehmende Dynamik und steigende Komplexität im Energiebereich spiegelt sich in der flexiblen Zusammensetzung der Konsortien wider. Aus diesem Grund sollen während der Laufzeit weitere Partner die Möglichkeit erhalten, ihre Expertise in die Konsortien einzubringen. Dazu wird das BMBF zusätzlich eine Ausschreibung im Jahr 2017 veröffentlichen.
Insgesamt 400 Millionen vom Bund
Für die erste Förderphase bis 2018 stellt das BMBF bis zu 120 Millionen Euro bereit. Für die Kopernikus-Projekte sind zwei weitere Phasen vorgesehen mit einer Gesamtlaufzeit bis zu zehn Jahren. Bis 2025 sollen dafür weitere 280 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Mit dieser langfristigen Ausrichtung ergänzen die Kopernikus-Projekte die bisherige Forschungsförderung der Bundesregierung. Die Projekte starten zunächst mit einem breit angelegten Forschungsansatz, der sich bis 2025 auf die aussichtsreichsten Lösungen fokussieren wird. So soll der Brückenschlag von der Grundlagenforschung bis in die großtechnische Anwendung gelingen. Auch von den teilnehmenden Institutionen und der Wirtschaft werden finanzielle Beteiligungen erwartet.
Folgt: Der Auswahl-Prozess