Apple kämpft mit Treibhaus-Emissionen

Kritische Anmerkungen

Auch bei Apple ist nicht alles Gold, was glänzt: Die Nichtregierungsorganisation China Labor Watch stellte erst am 30.03.2016 die Seriosität des Apple-Selbstlobs in Frage; vor allem die 60-Stunden-Woche werde meist extrem überschritten. Deshalb hat Apple allen Grund, immer wieder zu versuchen, sich öffentlich als Musterknabe darzustellen – in der Geschichte des Konzerns mit dem Apfel häuften sich immer wieder Kritik und Vorwürfe. Viele davon sind inzwischen abgestellt – eine Auswahl:

  • Arbeitsbedingungen bei ZulieferfirmenApple lässt vorwiegend in Asien produzieren, die Arbeitsbedingungen dort (Gesundheitsschutz, Kinderarbeit, Mindestlohn-Unterschreitung bis hin zu Selbstmorden) waren oft (noch 2014 in der BBC) Gegenstand von Kritik – und sind es noch heute (s.o.).
  • Umweltschutz – anfangs wegen Verwendung giftiger Chemikalien in der Kritik, kündigte Apple 2007 an, man wolle führend im Bereich des Umweltschutzes werden. Apple verzichtete weitgehend auf giftige Substanzen und stellte als einziges Unternehmen alle Rechenzentren vollständig auf Erneuerbare Energien um – inzwischen sollen 93 % des eigenen Energiebedarfs mit Erneuerbaren Energieträgern gedeckt werden.
  • Datenschutz und Mitarbeiter-Bespitzelung Immer wieder klagte Apple gegen Berichterstattung über unveröffentlichte Produkte und verdächtigte eigene Mitarbeiter – jedoch erfolglos. Geheimnisverrat wurde nach Aussagen eines Augenzeugen mit geheimdienst-ähnlichen Methoden verfolgt, ohne Rücksicht auf die Privatsphäre. Mitarbeiter sprachen von einer „Kultur der Angst“. Apples Umgang mit dem Datenschutz stand vielfach in der Kritik. So fehlt in der Apple-Datenschutzerklärung ein Hinweis, dass Kunden der Nutzung ihrer Daten widersprechen können. Daher wurde Apple 2011 der Negativpreis Big Brother Award verliehen. Einen Big Brother Award 2013 erhielt die Apple Retail Germany GmbH für Verletzungen der Privatsphäre ihrer Belegschaft: Sie soll flächendeckend die Beschäftigten per Video überwacht haben – nach dem deutschen Datenschutz unzulässig. Weiter wird kritisiert, dass die Smartphones nicht vollständig abzuschalten sind, etwa durch Herausnahme des Akkus; Sicherheitsbehörden könnten sie ohne Kenntnis der Kunden ansteuern (das gilt auch für neue Blackberry und andere). Positiv bewertet wurde aus datenschutzrechtlicher Sicht allerdings, dass Apple sich gegenüber dem FBI weigerte, diesem eine Zugangssoftware zu entwickeln. Apple nutzte die Debatte, um sich als Verteidiger von Datenschutz und Bürgerinteressen zu inszenieren.
  • EU-Vorwürfe gezielter KundentäuschungApple soll Kunden über die ihnen innerhalb der EU zustehende 24-monatige gesetzliche Gewährleistung getäuscht und eine zusätzliche Garantie gegen Aufpreis verkauft haben. 2011 verhängte eine italienische Behörde aufgrund dieser Praxis eine Geldbuße in Höhe von 900.000 Euro gegen Apple.
  • SteuervermeidungApple praktiziert Steuervermeidung bzw. Steueroptimierung in Milliardenhöhe mit umstrittenen Buchungstricks wie dem Double-Irish-With-a-Dutch-Sandwich-Prinzip. Der Konzern zahlte in Europa u.a. mittels Briefkastenfirmen in Irland acht Milliarden Euro zu wenig – Die Zeit stellte die dieser Berechnung zugrunde liegenden Annahmen online. Ermittler des US-Senats bestätigten die Praxis 2013 und sprachen von nicht versteuerten 74 Milliarden US-Dollar. Irland änderte daraufhin 2015 seine Steuergesetzgebung – allerdings mit einer Übergangsfrist bis 2020 für bisherige Nutznießer. 2014 wurde durch die sogenannten Luxemburg-Leaks bekannt, dass Apple mithilfe von PricewaterhouseCoopers seine steuerlichen Verhältnisse im Großherzogtum „optimiert“ hat. (nach Wikipedia u.a.)

->Quellen: