…mit weltweiten CO2-Rekorden – „Im Vergleich zu natürlichen Prozessen eine Explosion“
Einer Schätzung des Forums ökologisch-soziale Marktwirtschaft (FOES) im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion zufolge ist der CO2-Ausstoß 2025 um 1,1 Prozent gestiegen – in absoluten Zahlen insgesamt 912 Millionen – 10 Mio. t mehr. Das Umweltbundesamt meldete aktuell für Deutschland einen „traurigen Rekord“: 2015 lagen die CO2-Konzentrationen an den beiden Messstationen des Umweltbundesamtes auf der Zugspitze (Foto) und dem Schauinsland im Jahresdurchschnitt zum ersten Mal über 400 ppm. Die US-Wetterbehörde NOAA publizierte derweil den schnellsten CO2-Anstieg in der Atmosphäre seit 56 Jahren – auf 403,5 ppm, das Tempo sei “schneller als in den letzten hunderttausend Jahren”, zitiert die taz – “im Vergleich zu natürlichen Prozessen eine Explosion.”
Earth Day 2016 mit Mahnung zu bewusstem Essen – „kein Verzicht“
Das Internetportal earthday.de/2016 rief in diesem Jahr zu bewusstem Essen auf: „Was wir essen und wie wir es zubereiten hat nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit sondern auch auf das Klima. Nachhaltiger Konsum wird oft mit Verzicht in Verbindung gebracht. Doch eigentlich hat nachhaltiger Konsum nichts mit Verzicht zu tun, sondern mit einer Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise.“
Es seien viele kleine Schritte und jeder könne sie gehen. So einfach es erscheinen möge, etwa mit vergessenen alten Zutaten neue Rezepte zu entwickeln, oder vielleicht mal Bio-Gemüse im Abo und einen Tag pro Woche ohne Fleisch zu testen – mit beschämend einfachen Mitteln könne jeder dazu beitragen, zentrale Probleme der Welt zu lösen. „Jeden Tag, jede Mahlzeit aufs Neue.“
Earthday 2016: „Eine nachhaltige Ernährung im ganzheitlichen Verständnis umfasst die Art und Weise, wie Lebensmittel angebaut, gezüchtet, gefischt, transportiert, gelagert und verarbeitet werden. Bis hin zu unseren täglichen Essgewohnheiten. Wie und was wir essen hat also weitreichende Auswirkungen auf unser Klima“. Dafür stehe das Earth Day Motto 2016 „Mein Essen verändert die Welt, bewusst Genießen, Bio, Regional, Fair“. Es sei Leitgedanke zu Aktionen rund um das Thema nachhaltige Ernährung.
„Nachhaltigkeit bedeutet, dass man sich überlegt, was Dinge, die man tut, auf die Dauer für Auswirkungen haben“
- Unzählige Faktoren beeinflussen unsere Ernährungsgewohnheiten. Von Herkunft, sozialem Standard, Religion, Gesundheit, Schule, Persönlichkeit, Hungergefühl, Aussehen des Nahrungsmittels, bis hin zu Klima, Wetter und Technologie. Wir erkennen wie komplex nachhaltige Ernährung ist.
- Wer denkt schon beim Lebensmittel-Einkauf an seinen ökologischen Rucksack.
- Wir essen durchschnittlich 500 Kilogramm Lebensmittel im Jahr und produzieren dadurch etwa zwei Tonnen Kohlendioxid. Etwa 45 Prozent davon entstehen bei der Erzeugung vom Acker bis zum Supermarkt, der Rest bei Einkauf, Lagerung und Verarbeitung. Und was ist mit Fleisch?
- Ein Kilogramm Rindfleisch lässt im konventionellen Anbau 13.000 Gramm CO2 entstehen, im Bio-Anbau 11.000 Gramm.
- Die Umweltverbände BUND und WWF schlagen Alarm der hohe Fleischkonsum sei Klimakiller.
Folgt: Ständig wachsender Bio-Trend – und wie der Handel mit wachsendem Bio-Angebot reagiert – SWR-Redakteurin Petra Haubner fragteWie geht es unserer Erde?