Cleverer Designersprit soll zukünftig Benzin und Diesel ersetzen – 37. Internationalse Wiener Motorensymposium über neue Kraftstoffe
Diesel oder Benzin sind die bewährten Lebenssäfte, die den Straßenverkehr am Laufen halten. In verschiedenen Qualitäten zwar, mit unterschiedlichen Zusätzen und Additiven, in mannigfachen Formen und Mixturen. Beide – und auch Erdgas als Kraftstoff – haben jedoch den nicht zu leugnenden Nachteil, erheblich zum CO2-Ausstoß und der Schadstoffemissionen im Transportsektor beizutragen. In mehreren Vorträgen wurde deshalb der Ruf nach einer verstärkten Abkehr von fossilen Energieträgern und deren Ersatz durch neuartige, clevere Kraftstoffe laut.
So berichteten etwa Motorenexperte Martin Härtl (Technische Universität München) und Chemiker Dr. Eberhard Jacob (Emissionskonzepte Motoren Krailling) über ihre Versuche mit Oxymethylenether (OME2), primär aus Methanol hergestellt. Versuchsergebnisse an einem Common-Rail-Diesel-Einzylindermotor (1,8 l) zeigten, dass unter Einsatz von Abgasrückführung das Brennverfahren ohne Erhöhung der Partikelemissionen auf niedrigste Stickoxid-Emissionen eingestellt werden könne. Durch Zumischung von fünf bis 30 Prozent OME3/6 zu fossilem Dieselkraftstoff könnten in den nächsten Jahrzehnten CO2-Emissionen abgesenkt werden. Parallel dazu seien spezielle Motoren für reine OME-Kraftstoffe zu entwickeln, diese könnten sogar das Sub-Zero-Emissionen-Niveau erreichen, so die Vortragenden.
Über Fortschritte bei den Bemühungen, zur Reduktion des CO2-Ausstoßes maßgeschneiderte Kraftstoffe aus Biomasse zu generieren, berichtete Stefan Pischinger von der RWTH Aachen. Im Rahmen eines Exzellenzclusters mit der interdisziplinären Methodik des „Fuel Designs“ sei es gelungen, Kraftstoffkomponenten mit überragenden Eigenschaften zu isolieren, die eine extrem hohe motorische Effizienz und saubere Verbrennung ermöglichen. Es sei anzunehmen, so Prof. Pischinger, dass sich die optimierten Verbrennungseigenschaften zukünftiger Biokraftstoffe deutlich von denen der aktuellen Kraftstoffe und der Biokraftstoffe der ersten Generation unterscheiden werden.
->Quelle: