Ba-Wü will Maßstäbe setzen

WASSERKRAFT WEITER VORANBRINGEN

Unter Beachtung der Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie wollen wir die Wasserkraft weiter ausbauen. Um Investitionen in kleine Wasserkraftanlagen nicht weiter aufzuschieben, werden wir uns bei der EU dafür einsetzen, dass die bisher noch nicht gelöste Frage einer Investitionsförderung auch bei Vorteilen aus dem EEG so bald wie möglich gelöst wird.

Wir wollen die Genehmigungspraxis für die kleine Wasserkraft verbessern, einen Genehmigungsleitfaden entwickeln und prüfen, inwieweit Ökopunkte z.B. für Fischaufstiegsanlagen eingesetzt werden können. Auf der Grundlage der bestehenden bundesrechtlichen Regelungen im Bereich des Wasser- und Fischereirechts werden wir die Beteiligung der Fischereibehörden beim Bau neuer und der Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen neu ausgestalten.

BIOMASSE NUTZEN

Wir wollen die vielfältigen Potenziale der Biomassenutzung effizient ausschöpfen. Hierzu bedarf es eines gesetzlichen Rahmens, der einen maßvollen Neubau und einen wirtschaftlichen Betrieb von Bestandsanlagen ermöglicht, gleichzeitig aber auch ökologische Leitplanken vorsieht (Systemdienlichkeit, Flexibilität, nachhaltige Wärmekonzepte, ökologische Anforderungen wie z.B. Reduzierung von Maiseinsatz).

Mit der Unterstützung bei der landesweiten Etablierung von Entsorgungsanlagen für Bio- und Grünabfälle stellen wir eine hochwertige energetische und stoffliche Verwertung dieser Ressource mit optimaler Energieausbeute sicher.

GEOTHERMIE – FACHKOMPETENZ WEITER AUFBAUEN

Mit über 30.000 realisierten Wärmesonden ist die oberflächennahe Geothermie in Baden-Württemberg neben der Solarthermie ein wichtiges Standbein der Energiewende im Wärmesektor. Allerdings haben sich in Einzelfällen massive Schäden für die Betroffenen ergeben. Als Konsequenzen gelten heute die europaweit ambitioniertesten Anforderungen an die Genehmigung von Anlagen zur Nutzung der oberflächennahen Geothermie. Zur langfristigen Sicherung der Nutzung der oberflächennahen Geothermie, zur Förderung des Vertrauens in die Technologie und deren vermehrter Anwendung werden wir den Bereich Erneuerbare Energien bei der LUBW stärken und entsprechende Fachkompetenz aufbauen sowie die Forschung in diesem Bereich weiter voranbringen. Bei der tiefen Geothermie verfügt Baden-Württemberg neben Bayern über die größten Potenziale. Unser Ziel ist, diese in den kommenden Jahren Stück für Stück in erster Linie für den Wärmesektor zu erschließen. Ein Haupthindernis hierbei ist das Fündigkeitsrisiko. Wir streben an, die Mittel für die Absicherung von Fündigkeitsrisiken aufzustocken. Bei der Genehmigung von neuen Projekten zur Erschließung der tiefen Geothermie werden wir höchste Sicherheitsstandards anlegen, um Risiken soweit wie möglich zu minimieren.

NETZAUSBAU VERANTWORTLICH UMSETZEN

Die Landesregierung wird sich für einen transparenten und bedarfsgerechten Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze und eine frühzeitige Bürgerbeteiligung engagieren. Wir setzen uns bei den Netzbetreibern dafür ein, dass akzeptanzerhöhende Anregungen aus der Bevölkerung aufgegriffen werden, um Konflikte vor Ort zu minimieren

DIGITAL@BW: INTELLIGENTE NETZE UND FLEXIBLE LÖSUNGEN VORANTREIBEN

Wir wollen die Technologieführerschaft bei der Implementierung von Smart-Grid und Smart-Metering bei Verteilnetzen in Deutschland und Europa erreichen. Gerade wir in Baden-Württemberg mit einer starken Energiewirtschaft, weltweit beachteten Software- und IT-Firmen sowie exzellentem Ingenieurs-Fachwissen sind prädestiniert für solche Projekte. Dabei wollen wir die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher sicherstellen und den Datenschutz berücksichtigen. Das Land nimmt auf der Basis der Smart-Grids Roadmap Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung von Smart-Grid-Lösungen ein, die wir weiter ausbauen wollen.

Für die Umsetzung der Energiewende hin zu Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz ist eine Flexibilisierung des Energiesystems unabdingbar. Vor diesem Hintergrund wollen wir die Steuerungsmöglichkeiten des konventionellen Kraftwerksparks, der Bioenergie sowie der Nachfrage (Demand-Side-Management) vorantreiben. Notwendig ist die Weiterentwicklung von Speichertechnologien (dezentral und zentral z.B. Elektrobatterien und Pumpspeicherkraftwerke) sowie eine Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Zukünftig ist dabei die Nutzung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff, der Brennstoffzellen- sowie der Power-to-Gas-Technologie von Bedeutung.

Die Kraft-Wärme-Kopplung kann durch ihre hohe Brennstoffeffizienz und durch einen flexiblen, strommarktorientierten Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wir wollen das Landeskonzept KWK umsetzen und insbesondere flexible KWK-Konzepte fördern.

ENERGIEFORSCHUNG AUSBAUEN

Damit die Energiewende ein Erfolg wird, sind neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien und der Netze kostengünstige und effiziente Speichermöglichkeiten von Strom notwendig. Wir wollen das Potenzial der herausragenden Forschungsstandorte für die Förderung der Speicherproduktion in Baden-Württemberg stärker nutzen und ausbauen, um Schrittmacher bei neuen Technologien zu sein. Hierzu wollen wir die Anstrengungen der Forschungseinrichtungen bündeln. Dabei gilt es, das Zusammenspiel der Systemkomponenten Strom, Wärme und Mobilität mit der Informations- und Kommunikationstechnik zu einem sinnvollen Ganzen zu verbinden.

Folgt: EFFIZIENZ UND ERNEUERBARE WÄRME: WICHTIGE ECKPFEILER DER ENERGIEWENDE