BEE: Bilanz zum EEG 2017: Deutliche Drosselung der Energiewende, leichte Verbesserungen im Detail
„Der mit dem EEG 2017 vorgenommene Systemwechsel hin zu Ausschreibungen ist ein deutlicher Rückschlag für die dezentrale Energiewende. Bislang war das EEG der Motor für den Ausbau sauberer Energien, mit der heutigen Reform dient es dagegen in erster Linie der Bewahrung fossiler Energieträger und der deutlichen Drosselung beim Tempo der Energiewende“, bilanziert BEE-Geschäftsführer Hermann Falk die EEG-Novelle.
So sei es völlig unverständlich, dass Ausbaumengen, die im Rahmen der Auktionen gewonnen, aber dann doch nicht realisiert werden, in der folgenden Runde nicht erneut ausgeschrieben werden. „Dadurch wird der reale Ausbau – selbst nach Einschätzung des Bundeswirtschaftsministeriums – noch einmal um 10 Prozent geringer ausfallen“, kritisiert Falk. Völlig offen sei auch, wie viele Anlagen nach dem Zuschlag tatsächlich gebaut werden. Die Pilotausschreibungen für PV-Freiflächenanlagen lassen darüber noch keine Rückschlüsse zu.
Leichte Verbesserungen in letzter Minute
Zugleich haben sich die Regierungsparteien in letzter Minute auf leichte Verbesserungen bei der EEG-Reform besonnen. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass Strom aus Erneuerbaren Energien, der bislang abgeregelt wurde, künftig für den Wärme- und Mobilitätssektor genutzt werden kann.“
Bürgerenergieprojekte erhalten bei Auktionen einen Zuschlag, der sich am höchsten Gebot orientiert. Dies sei ein richtiger, wenn auch noch zu zaghafter Schritt, um kleinere Akteure nicht von der Energiewende auszuschließen. Es sei ausdrücklich zu begrüßen, dass mit dem Ausschreibungsverfahren für Neu- und Bestandsanlagen eine Anschlussregelung für Bioenergieanlagen eingeführt wird, deren EEG-Vergütung ausläuft.
Verordnungsermächtigung für Mieterstrom muss rasch kommen
Ein positives Signal sei auch, dass Mieter in Häusern mit Eigenheimbesitzern von Solaranlagen gleichgestellt werden sollen. „Die in Aussicht gestellte Verordnungsermächtigung für Mieterstrom muss noch im Herbst kommen und dann zügig umgesetzt werden“, fordert Falk.
Weitere Bewertungen in den Pressemitteilungen des Bundesverbands WindEnergie e.V. (BWE) sowie der gemeinsamen Pressemitteilung des Bundesverbands Bioenergie e.V. (BBE), des Deutschen Bauernverbands e.V. (DBV), des Fachverband Biogas e.V. (FvB) und des Fachverbands Holzenergie (FV) zum Beschluss der EEG-Novelle.
->Quellen und Presseecho: