Deutschland und Griechenland im Fokus von Ausbauplänen für Erneuerbare Energien: Standortnachteile weniger wichtig als Netzausbaukosten
Damit die europäischen Klimaziele erreicht werden, müssen die Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 80 Prozent gesenkt werden, das wiederum hat einen beträchtlichen Zuwachs der Erneuerbaren Energien zur Bedingung. Im Projekt „RES-DEGREE“ untersuchten Forscher des und des E3MLab der Technischen Universität Athen gemeinsam, wie die europäischen Klimaschutzziele erreicht werden können und welche Auswirkungen dies auf den Anteil Erneuerbarer Energien am europäischen Strommarkt und den Stromaustausch zwischen den Ländern hat. Die Ergebnisse wurden jetzt in einem abschließenden Projektbericht veröffentlicht.
Am Beispiel Deutschland-Griechenland wurde im Projekt „RES-DEGREE“ analysiert, wie durch die verstärkte Kopplung nationaler und regionaler Stromnetze Synergien in Bezug auf einen kostengünstigen Umbau der Stromsysteme erschlossen und maximiert werden können. Dabei spielte die Analyse von Standortfaktoren wie lokale Einstrahlungsbedingungen oder nationale Kostenfaktoren ebenso eine Rolle wie die Übertragungswege für den Stromaustausch zwischen den beiden Ländern.
Optimale Verteilung regenerativer und konventioneller Kraftwerke im Zusammenspiel mit notwendiger Netzinfrastruktur
Das Projektteam des Fraunhofer ISE hat eine Methodik entwickelt und im Projekt „RES-DEGREE“ eingesetzt, mit der hochaufgelöste Potenziale Erneuerbarer Energien in einem Energiesystemmodell für den Stromsektor Europa berücksichtigt werden können. Hierfür wurden detaillierte Erzeugungs-, Potenzial- und Kraftwerksdaten ohne große Qualitätsverluste in das am Fraunhofer ISE entwickelte Ausbau-Optimierungsmodell ENTIGRIS für den deutschen und europäischen Stromsektor integriert. ENTIGRIS bietet die Möglichkeit, Aussagen über die optimale Verteilung von erneuerbaren und konventionellen Kraftwerken im Zusammenspiel mit der notwendigen Netzinfrastruktur zu treffen.