Liebig-Denkmünze an Markus Antonietti
Professor Markus Antonietti vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung erhält in diesem Jahr die Liebig-Denkmünze der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die GDCh würdigt damit laut einer Pressemitteilung Antoniettis bahnbrechende Arbeiten im Grenzgebiet von Polymerforschung und Nanowissenschaften.
[note Greifswald ist vom 9. bis 12. September 2016 Austragungsort der 129. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ). Es ist gute Tradition, dass sich die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) auf diesen alle zwei Jahre stattfindenden Versammlungen mit einer wissenschaftlichen Sitzung und einer anschließenden Festveranstaltung einbringt. Mit der Liebig-Denkmünze der GDCh wird auf dieser Veranstaltung Professor Dr. Markus Antonietti vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam geehrt.]
Der kreative Ausnahmeforscher hat neue Anwendungsfelder in der chemischen Energiespeicherung und in der nachhaltigen Chemie erschlossen. Darüber hinaus haben seine Arbeiten zahlreiche andere wissenschaftliche und technische Disziplinen beeinflusst.
Antonietti, geboren 1960 in Mainz, studierte in seiner Heimatstadt Chemie und begann seine Karriere als Polymerwissenschaftler mit physikalisch-chemischer Ausrichtung. Während seiner Habilitation über Mikrogele mit besonderer Struktur war er der Erste überhaupt, der sich auch mit Nanogelen befasste. Ende der 1980er Jahre, und somit etwa 20 Jahre bevor sich die Forschung zu Nanopartikeln etablierte, erkannte er die Besonderheiten polymerer Nanomaterialien.
Jüngster Direktor der Max-Planck-Gesellschaft
Eines von Antoniettis Markenzeichen ist, dass er die Schwerpunkte seiner Forschungsarbeiten immer wieder neu ausrichtete. So arbeitete er sehr erfolgreich über die Selbstorganisation von Blockcopolymeren, über Polyelektrolyte und amphiphile Polymere. 1993 wurde er der jüngste Direktor der Max-Planck-Gesellschaft. Wissenschaftlich wandte er sich dem Kristallwachstum von Polymeren, der biomimetischen Mineralisation und mesokristallinen Strukturen zu und schloss anorganische Nanomaterialien in seine Forschungen ein, wobei er polymere ionische Flüssigkeiten als Reaktionsmedium nutzte.
Folgt: Hydrothermale Karbonisierung