MPI CEC konzipierte Messcontainer für Hüttengase „HüGaProp“ – Transport vom MPI CEC Campus zu thyssenkrupp
Nach sechsmonatigem technischem Innenausbau wurden am 27.07.2016 zwei Container vom Max-Planck-Instituts für Chemische Energiekonversion (MPI CEC) in Mülheim/Ruhr zum thyssenkrupp-Areal nach Duisburg transportiert. Die beiden Container – ein Mess- und ein Versorgungscontainer – sind Bestandteile des „Hüttengas Properties“ (HüGaProp)-Projekts.
Das soll, eng verzahnt mit dem Verbundprojekt Carbon2Chem, die Hüttengase (Kokerei-, Konverter- und Hochofengas) aus der Stahlproduktion von thyssenkrupp analysieren. Dabei werden nicht nur die Hauptbestandteile, sondern vor allem die Spurenkomponenten in den Gasen untersucht. Denn diese könnten möglicherweise anschließende Prozesse, wie z.B. die (im Carbon2Chem Projekt angestrebte) Methanol-Synthese stören.
[note Mit dem exakt einen Monat zuvor, am 27.06.2016 vorgestellten Projekt Carbon2Chem sollen Hüttengase aus der Stahlproduktion für die Produktion von Chemikalien genutzt und Kohlendioxidemissionen anhaltend verringert werden. Dafür wird Wasserstoff benötigt, der mit Hilfe Erneuerbarer Energien erzeugt werden soll. Der CO2-Ausstoß in der Region und auch an anderen Stahlstandorten soll wirtschaftlich nutzbar gemacht und somit ein klimarelevanter CO2-Einspareffekt erreicht werden. Das Besondere an dem in sieben Teilbereiche untergliederten Großprojekt ist die enge Zusammenarbeit von Industrie und wissenschaftlichen Einrichtungen, etwa der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft, von Universitäten und Unternehmen. Entstehen soll ein Gesamtsystem aus Stahlwerk, erneuerbarer Stromerzeugung und chemischer Energieumwandlung.]
Um die Auswirkung von realen Gasen auf die Leistung der Katalysatoren zu testen, werden künstliche Deaktivierungen der Katalysatoren provoziert. Projektleiter und CEC-Wissenschaftler Jorge Iván Salazar Gómez konzipierte die nötige Ausstattung der Container und kümmerte sich mit einem Team aus Wissenschaftlern und Technikern des MPI CEC um den Innenausbau: „Ich freue mich, dass der Aufbau der Container jetzt abgeschlossen ist und wir mit der Messaufgabe beginnen können. Das Team hat in den letzten sechs Monaten tolle Arbeit geleistet, denn wir haben fast den kompletten Innenausbau selbst konzipiert und vorgenommen, schließlich die Methodenentwicklung soweit optimiert, dass wir mit den ersten Charakterisierungen anfangen können“ – so der gebürtige Kolumbianer Salazar gegenüber Solarify.
Für die Durchführung der Gas-Messungen wurden die Container zum thyssenkrupp Gelände nach Duisburg gebracht. Die Spurenkomponenten und Messparameter werden im nächsten Schritt in einer Datenbank festgehalten. Folglich sollen auch Konzentrationsschwankungen in den Gasen besser erkannt werden können, um gezielte Reinigungsverfahren zu entwickeln.
Zentrale Bedeutung für Carbon2Chem
HüGaProp stellt demnach einen zentralen Service für das Carbon2Chem Projekt dar, denn es führt für das gesamt Konsortium eine Analyse der unterschiedlichen Abgase durch, sammelt die Ergebnisse in einer Datenbank und stellt diese allen Projektpartnern zur Verfügung. Im Anschluss geht das Projekt zur Auswertung und weiteren Aufzeichnung dieser Datenpunkte in das Carbon2Chem Projekt (Teilprojekt L0 „Systemintegration“) über. Die beiden Projekte, HüGaProp und Carbon2Chem, werden jeweils vom BMBF gefördert.
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