14 Mrd. Euro für Offshore-Wind im ersten Halbjahr 2016

Investitionen in Offshore-Windparks boomen

Die europäische Offshore-Wind-Industrie hat in den ersten sechs Monaten des Jahres 2016 neue Rekord-Investitionen in Höhe von 14 Milliarden Euro angelockt. Für sieben neue Projekte mit insgesamt 3,7 GW fielen in diesem Jahr die endgültigen Investitionsentscheidungen. Fast drei Viertel dieser neuen Investitionen entfielen auf Großbritannien (10,4 Mrd. Euro), gefolgt von Deutschland mit 2,5 Mrd. – so eine Medienmitteilung von WindEurope.

Zubau hinkt aber hinterher

Im Vergleich dazu wurden im ganzen Jahr 2015 insgesamt 13,3 Mrd. Euro in Offshore-Windparks investiert. Allerdings erreichte das Volumen der neu ans Netz angeschlossenen Anlagen im ersten Halbjahr 2016 nur 511 MW – ganze 78% weniger als  im gleichen Zeitraum 2015. Man rechnet jedoch damit, dass das im nächsten Jahr und in Richtung 2020 aufgeholt wird.

Giles Dickson, CEO von WindEurope, sagte: „Die Rekordinvestitionen zeigen ein klares Engagement der Industrie bei Offshore-Wind. Wir erwarten, dass der Zubau 2017 deutlich zunimmt, aber es gibt noch viele Herausforderungen – nicht zuletzt die Unsicherheit über künftige Volumina und Regulierungen auf vielen wichtigen Märkten für die Zeit nach 2020. Wir sind weit davon entfernt, sagen zu können, die Arbeit bei Offshore-Wind sei getan. “

Im Juni unterzeichneten Energieminister aus neun europäischen Ländern ein Memorandum of Understanding (MoU) und ein Arbeitsprogramm, um ihre Zusammenarbeit bei Offshore-Wind zu verbessern. Parallel unterschrieben elf Energieunternehmen eine Erklärung, bis 2025 die Offshore-Windkosten auf unter 80 €/MWh zu reduzieren. Das geht von einem jährlichen Zubau ab 2021 von vier bis sieben  GW Offshore-Wind aus.

Kosten fallen

Dickson fügte hinzu: „Die Kosten für Offshore-Windparks fallen, aber wir brauchen ein gesundes Volumen auf dem Markt, damit das so bleibt. Die derzeitige  Projekt-Pipeline reicht nicht aus, und die Zusagen, welche die Mitgliedsstaaten bis jetzt über das Jahr 2020 hinaus gemacht haben, sind weniger, als das, was gebraucht wird. Damit riskieren wir, die europäische Wettbewerbsposition bei Offshore-Wind zu untergraben. Wir sind heute die Nummer eins mit mehr als 90 Prozent der weltweiten Kapazität, aber die USA und China bewegen sich schnell, um ihre Offshore-Windanlagen zu erweitern.“

WindEurope fordert  klarere Bereitstellungsziele sowie eine langfristige Sicht auf Ausschreibungsvolumina und Zeitpläne. Ausschreibungen würden zu niedrigeren Kosten führen. Das bedeute auch sinkende Kapitalkosten, und angesichts der hohen Investitionskosten von  Offshore-Wind sei das der Schlüssel zu entscheidender Kostenreduktion. Die Koordinierung der nationalen Ausschreibungen – zu der sich die neun Länder in ihrer jüngsten MoU verpflichtet haben – wird ebenfalls dazu beitragen. Mit Bangen werden die Entscheidungen einiger Länder über staatliche Regulierungen für den Zeitraum nach 2020 erwartet.

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